Handballer vom HBV Jena 90 räumen auf! LSB ruft zur Beteiligung am World Cleanup Day 2022 auf.

Auch der Sport trägt Verantwortung für einen klima- und ressourcenschonenden Umgang mit der Natur. Der Landessportbund Thüringen ruft Sportvereine und Verbände auf, sich rund um den diesjährigen World Cleanup Day am 17. September 2022 mit verschiedenen Aktionen zu beteiligen. Ein Ziel könnte es sein, dass möglichst viele Vereinsmitglieder im Umfeld ihrer Sportstätten die Grünstreifen, Böschungen und Wege von achtlos weggeworfenem „wildem Müll“ befreien.

Für den HBV Jena 90 und Vereinspräsident Matthias Rindt ist die Unterstützung selbstverständlich, um an diesem Tag gemeinsam ein Zeichen für eine sauberere Umwelt zu setzen. Wir haben mit ihm über die Motivation des Vereins und die Vorteile durch die Teilnahme gesprochen.

Herr Rindt, der HBV Jena ist mit 450 Mitgliedern und 20 Mannschaften im Trainings- und Wettkampfbetrieb einer der größten Handballvereine in Thüringen. Was hat Handball mit Müllsammeln zu tun?

Der Anstoß dazu kam im Februar 2019 bei einem Symposium vom Thüringer Handballverband. Der Verband nimmt gemäß seinem Slogan „Mehr als nur Handball" seit 2019 regelmäßig am World Cleanup Day teil und aktiviert engagierte Vereine. Nach anfänglicher Skepsis hat mich die Idee schnell überzeugt. Zunächst gibt es durch die Teilnahme eine Innenwirkung, wir zeigen unseren Mitgliedern, dass wir ein moderner innovativer Verein sind, der sich eben auch gesellschaftlicher Verantwortung zusätzlich zum Sporttreiben stellt.

Dazu kommt die positive Außenwirkung, wir haben viele Reaktionen auf unser Engagement im Umweltschutz erhalten. Der Vorstand war auch einstimmig dafür. Die erste Teilnahme im Jahr 2019 war aufregend. Zunächst wurde die Aktion offiziell über das Portal des World Cleanup Days angemeldet. Wir bekamen T-Shirts, von der Stadtreinigung einen kostenfreien Container, von der Bürgerstiftung Jena kam weitere Ausrüstung. Doch Müllzangen, Müllbeutel und weitere Materialien kosteten natürlich auch Geld.

Daher nahmen wir Kontakt zum Thüringer Umweltministerium auf und beantragten Lottomittel für das Projekt, um damit einen großen Teil der Kosten abzudecken. Außerdem ging ich auf Sponsorensuche und stellte fest, dass bei den Firmen großes Interesse bestand. Die Kontakte bestehen bis heute und unterstützen inzwischen eben auch den Handball. Die Aktion haben wir zudem medial genutzt und unser Wirken präsentiert.

Zudem gibt es nach der Aktion immer einen gemeinsamen Abschluss mit Bratwurst und Musik. Man kommt mit den Mitgliedern, ca. 60 sind jeweils dabei, und Eltern ins Gespräch. Im Sportalltag beim Training und Spielen bleibt oftmals keine Zeit für solch einen Austausch. Durch den Einbezug von Schulen öffnet sich die Chance neue Kinder für den Verein zu gewinnen und dort zeitgleich Werbung für den Handball zu machen.

Was sind die Ergebnisse einer Aktion?

Es ist erstaunlich, wie dreckig der Wald ist, wie vermüllt die Gegend um unsere Turnhalle in Lobeda ist. Mit dieser Menge hatten wir beim ersten Mal nicht gerechnet. Daher waren wir auch in den zwei nächsten Jahren wieder dabei. Die Menge an gesammelten Müll machen einem die Notwendigkeit solcher Aktionen bewusst.

Unsere Städte vermüllen immer mehr und es scheint, als ob die Menschen mit einer stärker werdenden Gleichgültigkeit darüber hinweg schauen. Deswegen ist das Ziel solcher Aktionen nicht nur das Aufsammeln der gesellschaftlichen Hinterlassenschaften. Wichtig sind auch die Gespräche mit den interessiert zuschauenden Passanten rund um unsere Aktion.

Aufklären über die Aktion selbst aber auch die Erkenntnis, dass das Aufsammeln des Mülls in der Natur nur ein Teil sein kann, dass eine saubere Entsorgung, Mülltrennung und im Vorfeld die eigentliche Müllvermeidung weitere ganz wichtige Bestandteile sind, um unsere Umwelt intakt und lebenswert zu erhalten. Unsere Botschaft ist, dass wir uns als modernen Verein um mehr kümmern als nur um den reinen Sport.

World Cleanup Day am 17. September 2022 - jetzt Aktion anmelden

www.worldcleanupday.de

Ansprechpartnerin:
Isabelle Scholz, Referentin Sportentwicklung, Tel. 0361 34054-35; i.scholz@lsb-thueringen.de

Naturschutz und Gemeinsamkeit – die bisherigen Müllsammelaktionen kamen bei den Mitgliedern gut an. Fotos: HBV Jena

Die Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund bei einer Aktion des Vereins gemeinsam mit Vereinspräsident Matthias Rindt.

Quelle: Let’s Do It! Germany e. V./WCD2022


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