Landessportbund Thüringen kritisiert geplante Haushaltskürzung für vereinseigenen Sportstättenbau

Moderne Sportstätten sind die Basis für das Sporttreiben in den rund 3.300 Thüringer Sportvereinen. Der Sanierungsstau für Sportstätten im Freistaat wird auf circa eine Milliarde Euro geschätzt. Entsprechend groß ist die Sorge des Landessportbundes Thüringen (LSB), dass die Landesmittel für den vereinseigenen Sportstättenbau im aktuellen Haushaltsentwurf des Freistaates von bisher 900.000 Euro massiv auf nur noch ein Drittel der bisherigen Summe im kommenden Jahr gekürzt werden sollen.

„Diese deutliche Reduzierung zum bisherigen Fördervolumen sehen wir als vollkommen falsches Zeichen an“, kritisiert LSB-Präsident Prof. Dr. Stefan Hügel im Vorfeld der Beratungen zum Thüringer Landeshaushalt 2023. Der Haushalts- und Finanzausschuss des Thüringer Landtags befasst sich an diesem Donnerstag, 8. Dezember, 10 Uhr mit einer Vielzahl von Änderungsanträgen für den Haushalt 2023. „Die Kürzung steht auch dem entgegen, was in der gemeinsamen Ziel- und Leistungsvereinbarung mit dem Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, formuliert worden ist. Der LSB wünscht sich eine stabile Förderung von 1,5 Millionen Euro für den vereinseigenen Sportstättenbau in den kommenden vier Jahren“, so Hügel.

Der LSB-Präsident verweist dabei auch auf die aktuelle Energiekrise. „Viele Thüringer Sportvereine beschäftigen sich damit, wie sie Verbesserungen im energetischen Bereich anschieben können, um Ressourcen effizienter und kostensparender zu nutzen. Insbesondere auch diese Projekte bremsen wir aus, wenn die Förderungen für den vereinseigenen Sportstättenbau für die Zukunft gekürzt werden sollen.“ Gleiches gilt für kommunale Sportstätten – auch hier gibt es ein großes Potential für Energieeinsparungen. Die Mehrzahl der Thüringer Sportanlagen liegt in Trägerschaft von Kommunen und Landkreisen – etwaige Kürzungen für kommunale Sportstätten wären aus LSB-Sicht ebenfalls fatal.

75 Anträge mit Fördervolumen von insgesamt 3,6 Millionen Euro für 2023 bei LSB eingegangen
Beim LSB Thüringen sind im Projekt „Förderung des vereinseigenen Sportstättenbaus“ für das kommende Jahr 75 Anträge zur Sanierung und Modernisierung von Sportstätten mit einem Fördervolumen von insgesamt 3,6 Millionen Euro eingegangen – ein Schwerpunkt der eingereichten Anträge liegt auf Maßnahmen zur Energieeinsparung. „Wir konnten schon bisher meist nur rund ein Drittel der eingereichten Projekte fördern. Mit der geplanten Reduzierung der Mittel im aktuellen Haushaltsentwurf können wir 2023 nur noch etwa zehn Prozent der eingereichten Anträge unterstützen“, sorgt sich der LSB-Präsident und hofft darauf, dass die Fraktionen die geplante Haushaltskürzung überdenken.

Zum Hintergrund:
Seit 2014 leistet der LSB Thüringen mit seinem Projekt „Förderung des vereinseigenen Sportstättenbaus“ einen aktiven Beitrag zur Verbesserung der vereinseigenen Sportanlagen in Thüringen – dank der finanziellen Unterstützung durch das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport. Durch die Projektmittel können Sportvereine und -verbände bei der Umsetzung von Fördermaßnahmen unterstützt werden. In den vergangenen vier Jahren standen stets 900.000 Euro zur Verfügung. Das Verfahren basiert auf Grundlage der LSB-Richtlinie zur Förderung des Sportstättenbaus in Vereinsträgerschaft sowie den allgemeinen haushalts- und zuwendungsrechtlichen Bestimmungen.

Foto: AdobeStock


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