Carl, Ludwig und Rennrodel-Doppel Eggert/Benecken sind Thüringer Sportler des Jahres 2022

Mit einer deutlich gestiegenen Beteiligung im Vergleich zum Vorjahr ist die Thüringer Sportlerwahl 2022 zu Ende gegangen. Zur 31. Umfrage des Landessportbundes, der Stiftung Thüringer Sporthilfe und des Thüringer Sportjournalistenclubs haben 8.500 Sportfans, die Sportgremien und Sportjournalisten abgestimmt. Das waren 2.500 Stimmen mehr als 2021, das Rekordergebnis von 9.725 Stimmen im Jahr 2019 wurde allerdings verpasst. Bei den Sieger*innen gibt es neue Gesichter. Erstmals Sportlerin des Jahres wurde Skilangläuferin Victoria Carl. Auch Rennrodler Johannes Ludwig holte mit dem Karriereende zum ersten Mal den Titel als Sportler des Jahres. Bei den Mannschaften triumphierte wie im Vorjahr das Rennrodel-Doppel Toni Eggert und Sascha Benecken. Noch offen ist, wo die Sieger im Frühjahr 2023 geehrt werden. Der Ball des Thüringer Sports wird nicht in der bewährten Form stattfinden.

Nach der Sportlerehrung 2022 in pandemiebedingt kleinerem Rahmen wird auch im Frühjahr 2023 eine intimere Veranstaltung geplant. „Angesichts der stark gestiegenen Miet- und Cateringpreise sowie den generellen Unsicherheiten in der aktuellen Zeit auch aufgrund der Corona-Pandemie und Energiekrise haben wir uns frühzeitig dazu entschieden, eine solch große Veranstaltung in 2023 nicht durchzuführen“, erklärt LSB-Hauptgeschäftsführer Thomas Zirkel und verweist auf die gelungene Ehrung im April 2022 im Erfurter Kontor, die bei den rund 120 anwesenden Personen für großes Lob gesorgt hatte und eine gelungene Alternative darstellte. Wann und wo genau die Sportlerehrung 2023 stattfindet, steht derzeit noch nicht fest. Aktuell befinden sich die Organisatoren im Abstimmungsprozess mit geeigneten Locations. „Dass es 2023 erneut keinen Ball des Thüringer Sports geben wird, heißt aber nicht, dass dies eine grundlegende Entscheidung gegen die Veranstaltung auch für die Zukunft ist. Wir werden die Gesamtsituation im Jahresverlauf erneut bewerten und dann eine Entscheidung für das Jahr 2024 treffen“, so Zirkel.

Rekordbeteiligung bei Online-Voting
Insgesamt 8.500 Stimmen wurden bei der diesjährigen Sportlerumfrage abgegeben, 2.500 mehr als bei der Wahl im Vorjahr. Das Online-Voting war dabei so beliebt wie nie und stellte mit über 7.400 abgegebenen Stimmen einen neuen Rekord auf. Der bisherige lag bei rund 5.700 Online-Stimmen. Auch die Beteiligung der Thüringer Sportgremien und Sportjournalisten, die mit jeweils einem Drittel in das Endergebnis einfließen, lag über dem Niveau der Vorjahre. Deutliche Einbußen gab es dagegen bei der Abgabe der gedruckten Stimmzettel, weshalb das Ziel der 10.000 abgegebenen Stimmen erneut verfehlt wurde.

Mit dem Titel „Thüringer Sportlerin des Jahres“ endet ein äußerst erfolgreiches Jahr für Victoria Carl. Neben dem sensationellen Olympiasieg im Teamsprint holte die Skilangläuferin auch Olympia-Silber mit der Staffel. Für die 27-Jährige ist es nach mehrfachen Nominierungen als Kandidatin der Sportlerwahl der erstmalige Gewinn des Kristallpokals. Auf dem zweiten Platz landete mit Vanessa Voigt eine Sportlerwahl-Debütantin. Die in Oberhof lebende Biathletin wurde erstmals für die Wahl der Thüringer Sportlerin des Jahres nominiert und lag am Ende souverän vor der Thüringer Sportlerin des Vorjahres, Lisa Klein. Klein wiederum verwies hauchdünn um 0,3 Prozent Radsportkollegin und Bahnrad-Sprinterin Pauline Grabosch auf Platz vier. Der Pokal für den Sportler des Jahres geht erstmals an Johannes Ludwig. Der Rennrodler beendete mit seinen zwei Olympiasiegen im Einzel und im Team seine erfolgreiche Karriere und gewann nun ebenfalls erstmals den Titel als Thüringer Sportler des Jahres. Zweiter wurde mit Skeletoni Christopher Grotheer ebenfalls ein Olympiasieger. Biathlet Erik Lesser landete zum Karriereende auf Rang drei.

Den Titel der Mannschaft des Jahres holte sich wie im Vorjahr das Rennrodel-Doppel Toni Eggert und Sascha Benecken. Für die Doppelsitzer, die 2022 die Silbermedaille bei den Olympischen Winterspielen in Peking gewannen, war es der dritte Sieg bei der Sportlerwahl nach 2017 und 2021. Sie setzten sich vor dem Bobteam Jamanka und den RSB Thuringia Bulls durch. Die gute Platzierung der Rollstuhlbasketballer gibt den Organisatoren recht, dass auch Behindertensportler*innen bei der Thüringer Sportlerwahl eine Top-Platzierung erreichen können. Erstmals wurden die Para-Sportler*innen in die bestehenden Kategorien inkludiert.

"Es haben sich die durchgesetzt, von denen wir es erwartet haben. In diesem Jahr stand natürlich Olympia im Fokus. Es freut mich, dass mit Victoria Carl und Johannes Ludwig die Olympiasieger und die Olympiazweiten Eggert/Benecken auch die Wahl gewonnen haben. Die Auswahl und das Ranking spiegeln aber auch die Vielfalt des Thüringer Sports wider. Die vorderen Platzierungen der Keglerinnen aus Pöllwitz oder des Mühlhäuser Tischtennisteams zeigen, dass deren Leistungen vom Publikum, Sportgremien und Thüringer Sportjournalisten gewürdigt werden“, so der 1. Vorsitzende der Stiftung Thüringer Sporthilfe, David Möller.

Umfrageergebnis Sportler des Jahres 2022:

Kategorie Sportlerin

  1. Victoria Carl (SC Motor Zella-Mehlis, Skilanglauf) 37,7 %
  2. Vanessa Voigt (WSV Rotterode, Biathlon) 15,6 %
  3. Lisa Klein (RSC Turbine Erfurt, Radsport) 11,9 %
  4. Pauline Grabosch (RSC Turbine Erfurt, Radsport) 11,6 %
  5. Katherine Sauerbrey (SC Steinbach-Hallenberg, Skilanglauf) 6,7 %
  6. Anna Müller (SV Pöllwitz, Kegeln) 5,9 %
  7. Nina Hoffmann (1. SSV Saalfeld 92, Mountainbike) 5,4 %
  8. Doreen Vennekamp (SV Hubertus Hüttengesäß, Sportschießen) 2,4 %
  9. Isabelle Foerder (HSC Erfurt, Para-Leichtathletik) 2,1 %
  10. Michelle Kroppen (SV GutsMuths Jena, Bogenschießen) 1,0 %

Kategorie Sportler          

  1. Johannes Ludwig (WSV Oberhof 05, Rennrodeln) 30,4 %
  2. Christopher Grotheer (BRC Thüringen, Skeleton) 22,4 %
  3. Erik Lesser (SV Eintracht Frankenhain, Biathlon) 12,5 %
  4. Nils Dunkel (MTV 1860 Erfurt, Turnen) 10,9 %
  5. Jonathan Hilbert (LG Ohra-Energie, Leichtathletik) 9,3 %
  6. Moritz Seider (EHC Erfurt/ Detroit Red Wings, Eishockey) 7,3 %
  7. Max Langenhan (BRC 05 Friedrichroda, Rennrodeln) 2,7 %
  8. Aliaksandr Halouski (RSB Thuringia Bulls, Rollstuhlbasketball) 2,1 %
  9. Philipp Horn (SV Eintracht Frankenhain, Biathlon) 1,5 %
  10. Patrick Beckert (ESC Erfurt, Eisschnelllauf) 0,9 %

Kategorie Mannschaft

  1. Toni Eggert/ Sascha Benecken (RC Ilsenburg/ RT Suhl, Rennrodeln) 29,7 %
  2. Bobteam Mariama Jamanka (BRC Thüringen) 25,5 %
  3. RSB Thuringia Bulls (Rollstuhlbasketball) 14,7 %
  4. Post SV Mühlhausen (Tischtennis) 13,1 %
  5. SV Pöllwitz (Kegeln) 8,6 %
  6. Thüringer HC Erfurt – Bad Langensalza (Handball) 7,2 %
  7. VfB Suhl LOTTO Thüringen (Volleyball) 5,0 %
  8. Luisa Romanenko/ Pauline Patz (RSV 90 Schmalkalden, Rennrodeln) 3,3 %
  9. Bushido Waltershausen (Karate) 2,7 %
  10. RSV Rotation Greiz (Ringen) 2,3 %

Die Thüringer Sportlerin des Jahres Victoria Carl (rechts im Bild) gewann bei den Olympischen Winterspielen in Peking Gold in der Teamstaffel mit Katharina Hennig. Foto: Kevin Voigt


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