Mindestens 355 Menschen in Deutschland ertrunken - auch neun Thüringer betroffen

Im vergangenen Jahr sind in Deutschland mindestens 355 Menschen ertrunken, davon neun Thüringer*innen. Das sind insgesamt 56 Todesfälle mehr als im Jahr 2021, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) bekanntgab. „Damit verzeichneten wir erstmals seit vier Jahren wieder einen Anstieg an tödlichen Unfällen im Wasser“, so die Präsidentin der DLRG, Ute Vogt.

Insgesamt 308 der erfassten tödlichen Unglücke – das entspricht rund 87 Prozent – ereigneten sich in Binnengewässern. Allein 147 Personen (2021: 120) ertranken in Seen, 105 (95) in Flüssen, 15 (acht) in Bächen, 22 (elf) in Teichen und 19 (16) in Kanälen. Auch in Schwimmbädern stieg die Zahl der tödlichen Unglücksfälle (von sieben auf 13). Im Meer verloren weit weniger Menschen ihr Leben (18 gegenüber 26 im Vorjahr). Knapp zwei Drittel der Todesfälle im Wasser (65 %) verzeichnete die DLRG in der Badesaison von Mai bis Ende August.

Gegenüber 2021 ist die Anzahl der Opfer, die älter als 50 Jahre waren, von 57 auf 46 Prozent gesunken. Mehr als verdoppelt hat sich hingegen die Opferzahl unter den 41- bis 50-Jährigen (von 18 auf 40). Unter den Todesfällen waren auch 20 Kinder im Alter von null bis zehn Jahren (2021: 17). Vor allem mit Blick auf die langen Corona-Einschränkungen auch im Schwimmsport bereiten die Kinder und Jugendlichen Sorgen. So zeigte eine von der DLRG in Auftrag gegebene Befragung erst kürzlich, dass sich die Zahl der Grundschulkinder, die nicht schwimmen können, seit 2017 von zehn auf 20 Prozent verdoppelt hat.

Die DLRG ist mit über 1,8 Millionen Mitgliedern und Förderern die größte Wasserrettungsorganisation der Welt. Kernaufgaben sind die Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung, die Aufklärung über Wassergefahren sowie der Wasserrettungsdienst. Rund 45.000 Mitglieder wachen jährlich fast 2,5 Millionen Stunden über die Sicherheit von Badegästen und Wassersportlern.

Alle Informationen zur DLRG Statistik „Todesfälle durch Ertrinken 2022“ unter:

https://dlrg.de/statistik-ertrinken

Quelle: DLRG Pressestelle

Thüringer Wasserretter an der Ostsee auf dem Weg zum und im Motorrettungsboot. Foto: Lukas Schüßler/ DLRG Friedrichroda/ Waltershausen


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