Holzbauarchitektur an der Thüringer Bleilochtalsperre - SEZ Kloster im IBA Finale 2023

Die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen biegt auf die Zielgerade ein. Zehn Jahre betreute die IBA besondere Bauprojekte - eines davon ist das SEZ Kloster als Bildungs- und Freizeitstätte der Thüringer Sportjugend. Im Rahmen der IBA-Abschlusstour überreichte nun die Geschäftsführerin Marta Doehler-Behzadi dem Landessportbund als Träger des Projekts die Urkunde zur Aufnahme in die IBA Abschlusspräsentation. Dieser symbolische Akt ist die finale Auszeichnung, welche ein Projekt im Rahmen der IBA Thüringen erreichen kann.

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem SEZ Kloster eines der Projekte sind, die in die Abschlusspräsentation der IBA aufgenommen werden. Dies spricht für die Besonderheit der Holzbauarchitektur an der Thüringer Bleilochtalsperre. Zugleich danken wir der IBA für die intensive Begleitung des Projektes - vom Architekturwettbewerb bis zur Planung und der baulichen Beratung. Naturnahe Sportpädagogik und die natürliche Holzbauweise des Projekts ergänzen sich ideal und werden dank der Unterstützung durch ThüringenForst und Rettenmeier Holz erst möglich. Wir sind stolz darauf, dass der Landessportbund ein wichtiger Bestandteil während der zehnjährigen Laufzeit der IBA war und blicken nun voller Vorfreude auf die Eröffnung“, so LSB-Hauptgeschäftsführer Thomas Zirkel bei der Entgegennahme der Urkunde.

Das SEZ Kloster verbindet Erlebnispädagogik mit gesundheitlicher Jugendbildung an der Bleichlochtalsperre in Saalburg-Ebersdorf. Das erfolgreich betriebene und beliebte, aber in die Jahre gekommene SEZ brauchte dringend eine Modernisierung, um dem Bedarf der überwiegend jugendlichen Gäste der Jugendbildungsstätte der Thüringer Sportjugend gerecht zu werden. Dazu wurde 2020 ein internationaler Wettbewerb für Architekt:innen und Landschaftsplaner:innen ausgelobt. Das renommierte Architekturbüro Ludloff Ludloff Architekten aus Berlin wurde mit dem ersten Preis ausgezeichnet und mit der weiteren Planung beauftragt.

Als zentrale Kooperationspartner des Bauvorhabens konnten der Landesbetrieb ThüringenForst und der Industriepartner Rettenmeier Holzindustrie GmbH mit seinem Standort in Hirschberg, nur wenige Kilometer von der Baustelle entfernt, gewonnen werden. Ihr Knowhow sowie außergewöhnliche finanzielle und fachliche Unterstützung waren von Beginn an entscheidend für den kooperativen Projektprozess und die Absteckung der Projektziele. IBA Fachbeiratsmitglied Kenneth Anders betonte in seinem Statement vor den Projektbeteiligten die Bedeutung des Projekts: „Von Anfang an war es ein Anliegen der IBA Thüringen, am Metabolismus der Gegenwart zu arbeiten, also Stoff- und Energieketten zu kürzen und regional zu verankern. Das Projekt stellt sich dieser Herausforderung und man muss sich klar machen, dass es sehr hohen Aufwand erfordert hat. Ressource und Verbrauch sind heute fast überall getrennt, wer sie wieder zusammenführen will, noch dazu in der Baukultur, braucht Zeit, Geld und einen starken Willen. Standardlösungen sind meist nicht nutzbar. Den Projektbeteiligten kann diese Zähigkeit bescheinigt und ein erfolgreicher Abschluss gewünscht werden, so dass das Vorhaben eine Modellwirkung entfaltet."

Es entsteht ein Bauwerk, welches das bestehende Bootshaus aus den 1950er Jahren für die gemeinschaftlichen und sportlichen Aktivitäten nutzt. Dieses Herzstück des SEZ wird auf der Ost- und Westseite durch zwei langgestreckte Holzbauten ergänzt, in denen sich die Gästezimmer und Seminarräume befinden. Die neuen Gebäudeteile werden ähnlich einem Brückentragwerk aufgeständert, so dass die Landschaft unter den zwei Flügeln „hindurchfließt“.

Seit dem Herbst 2022 laufen die Baumaßnahmen, deren Abschluss für Ende 2023 erwartet wird.

Quelle: IBA

Übergabe der Urkunde direkt vor Ort im SEZ Kloster. ©IBA Thüringen, Fotos: Thomas Müller, Weimar


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