Zwischen festlich und Party: LSB und Sporthilfe ehren „Thüringer Sportler des Jahres 2022“ und feiern Ehrenamtliche der Doppel-WM

Premiere: Erstmals feierten die Thüringer Sportler des Jahres in Ilmenau. Die modernisierte und erst vor wenigen Tagen eröffnete Festhalle bildete die perfekte Location, um die Thüringer Sportler des Jahres 2022 zu würdigen. Bei der Ehrungsveranstaltung empfingen die Veranstalter von Landessportbund und Stiftung Thüringer Sporthilfe über 250 Gäste aus Sport, Politik, Wirtschaft und Medien.

Nach einer coronabedingt kleineren Ehrung im vergangenen Jahr verdoppelten die Organisatoren nun die Gästezahl. „Wir freuen uns, dass wir nach der Pandemie wieder in einem größeren Rahmen die Ehrung der Thüringer Sportler des Jahres feiern konnten. Somit gibt es eine noch höhere Wertschätzung für die Leistungen der erfolgreichen Thüringer Spitzensportler*innen. Wir hoffen, dass wir im kommenden Jahr noch mehr Gäste in einem solchen feierlichen Rahmen begrüßen können“, so der 1. Vorsitzende der Stiftung Thüringer Sporthilfe, David Möller. „Für dieses Jahr konnte die örtliche Verbindung zu Südthüringen besser nicht sein. Wir blicken auf eine tolle Wintersportsaison mit zwei Heim-Weltmeisterschaften in Oberhof zurück und viele der erfolgreichen Sportler*innen haben in Ilmenau und Umgebung im Thüringer Wald ihre sportlichen Wurzeln“, begründete LSB-Hauptgeschäftsführer Thomas Zirkel die Wahl für die Festhalle Ilmenau, die durch farbliche Akzente der neuen Vereins-Kampagne des Thüringer Sports „Willkommen im Sportverein“ bunt geschmückt war.

Klar, dass in Ilmenau auch das Lokalkolorit nicht fehlen durfe. Bereits bei einem der ersten Programmpunkte des Abends marschierten Kinder des hiesigen Rodelclubs mit dem Biathlon-Nachwuchs des SV Eintracht Frankenhain und einigen Ehrenamtlichen der Rennrodel- und Biathlon-Weltmeisterschaften in die Festhalle ein – umrahmt von der Party-Musik von Daniel „Samu“ Samorey. Der aus Erfurt stammende Ballermann-Sänger war extra aus Mallorca eingeflogen, um wie bereits zur Doppel-WM in Oberhof für musikalische Stimmung zu sorgen. Die positiven Erinnerungen an die Weltmeisterschaften würdigten auch die Veranstalter, indem sie den Organisationskomittees der Rennrodel- und Biathlon-Weltmeisterschaften den Sonderpreis des Thüringer Sports verliehen.

„Der Preis, den wir im vergangenen Jahr das erste Mal überhaupt an Biathlet Erik Lesser verliehen haben, ist ein symbolisches Dankeschön für die Ausrichtung dieser beiden internationalen Wettkampfhöhepunkte mit großer Ausstrahlungskraft für den Freistaat und den Thüringer Sport und ist neben den OK‘s vor allem an die über 1.300 Ehrenamtlichen gerichtet, die bei den Weltmeisterschaften im Einsatz waren“, dankte LSB-Präsident Prof. Dr. Stefan Hügel in seiner Laudatio. Die Ehrung, die gesellschaftliches Engagement in besonderem Maße für den Thüringer Sport würdigt, nahm er gemeinsam mit Rennrodel-Sprintweltmeisterin Dajana Eitberger aus Ilmenau, dem bisherigen Biathlon-Bundestrainer Mark Kirchner, Ministerpräsident Bodo Ramelow und David Möller vor.

Ehrung der Thüringer Sportlerwahl

Über 8.500 Sportfans stimmten bei der Thüringer Sportlerwahl Ende 2022 ab. Nun erhielten die Sieger*innen und Platzierten die offizielle Ehrung in den drei Kategorien Sportlerin, Sportler und Mannschaft. Die Pokale, hergestellt durch den Erfurter Künstler Dirk Rauscher, wurden von den Organisator*innen der Sportlerwahl und Thüringens Sportminister Helmut Holter übergeben. 

Dabei waren die Ehrungen fest in der Hand der Wintersportler*innen, wie auch Ministerpräsident Bodo Ramelow bemerkte: „Bei der Ehrung der Thüringer Sportler*innen blicken wir zum Teil länger als ein ganzes Jahr in die Vergangenheit. Doch dieser Blick in den Rückspiegel lohnt sich. Denn dort funkeln nach wie vor gut sichtbar acht Thüringer Medaillen bei den Olympischen Winterspielen 2022. Doch gerade weil die Sparte Wintersport es anderen Disziplinen im Freistaat wahrlich nicht gerade leichtmacht, freue ich mich besonders auch über die ausgezeichneten Athlet*innen, denen Schnee und Eis ganz und gar nicht zuträglich wären. Allen miteinander möchte ich meine Gratulation und meine Anerkennung für die gezeigte Leistung ausdrücken.“

Der Titel als Sportlerin des Jahres ging an Skilanglauf-Olympiasiegerin Victoria Carl, die von einer Glückwunschbotschaft ihrer Teamsprint-Partnerin Katharina Hennig überrascht wurde. Ebenfalls per Videobotschaft zugeschaltet wurden die zweitplatzierte Biathletin Vanessa Voigt sowie die drittplatzierte Radsportlerin Lisa Klein, die urlaubs- beziehungsweise krankheitsbedingt nicht live in Ilmenau dabei sein konnten.

Allesamt anwesend waren dagegen die Mannschaften des Jahres. Wie im Vorjahr und 2017 holte sich das Rennrodel-Doppel Toni Eggert und Sascha Benecken den Titel. Die Doppelsitzer feierten 2022 die Olympia-Silbermedaille, gewannen den Gesamtweltcup und setzten sich bei der Sportlerwahl vor Bobfahrerin Mariama Jamanka durch, die inzwischen ihre Karriere beendet hat, aber gern den Weg von Berlin nach Ilmenau zur Ehrung auf sich nahm. Aufgrund des bevorstehenden zweiten Endspiels im Kampf um die Deutsche Meisterschaft am Samstagabend nicht selbst anwesend sein konnten die Rollstuhlbasketballer der RSB Thuringia Bulls, die durch Coach Michael Engel sowie Co-Trainer und Sportlerwahl-Jurymitglied André Bienek würdig vertreten wurden.

Nach seinem Karriereende im vergangenen Jahr wählten die Sportfans, Sportjournalisten und Sportgremien Biathlet Erik Lesser bei der Wahl der Thüringer Sportler auf Platz drei. Den Pokal dafür gibt es später. Lesser konnte aus privaten Gründen nicht in llmenau dabei sein. Auf der Bühne in der Festhalle stand dafür der Zweitplatzierte der Wahl, Skeleton-Olympiasieger Christopher Grotheer.

Johannes Ludwig mit Sportplakette und Künstlerbild vom aktiven Leistungssport verabschiedet

Die große Bühne wurde Rennrodler Johannes Ludwig geboten. Der Sportler des Jahres 2022 wurde nicht nur für seinen zweimaligen Olympiasieg im vergangenen Jahr mit dem Sieg geehrt, sondern gleichzeitig nach der Verkündung des Karriereendes von den Organisatoren mit einem Bild vom angesagten Graffiti-Künstler Marc Jung aus Erfurt von der aktiven Leistungssport-Karriere verabschiedet. Sportminister Helmut Holter überreichte zudem die Sportplakette des Freistaats Thüringen. „Sie ist die höchste Auszeichnung des Freistaats auf dem Gebiet des Sports. Johannes Ludwig ist ein sehr würdiger Träger der Plakette, denn er hat in seiner langen Karriere als Rennrodler sowohl verlässlich Spitzenleistungen gezeigt und seine Karriere mit dem Doppel-Olympiasieg in Peking 2022 gekrönt als auch sein Heimatland Thüringen und Deutschland stets auf beste Weise in der Welt vertreten. Johannes Ludwig ist der Maxime gefolgt, dass man aufhören solle, wenn es am schönsten sei. Er ist ein Vorbild für viele Nachwuchssportler*innen in Thüringen und bleibt ein Sympathieträger des Thüringer Wintersports.“

Ehemaliger Radsport-Star mischte am DJ-Pult

Stephanie Müller-Spirra führte als Moderatorin charmant durch den Abend. Nach dem Programm luden Cocktails und DJ El Bartho – der ehemalige Radrennfahrer und Junioren-Weltmeister Marcel Barth – zu einem entspannten Ausklang im Parksaal der Festhalle ein.

Zum Buffet wurden unter anderem Ciabatta mit Bärlauchbutter und Ricottacreme, Lachs-Carpaccio mit Frühlingszwiebeln und Meerrettich, Ziegenkäse mit Aprikosen-Dattel-Chutney, Rosa Roastbeef, Lachsforelle aus dem Weimarer Kirschbachtal, Tiramisu und Crème brûlée serviert.

Die Thüringer Sportler des Jahres 2022. Fotos: Karina Heßland-Wissel

Daniel "Samu" Samorey sorgte für Partystimmung in der Festhalle Ilmenau.


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