Vertrauen schaffen: Bundesinnenministerin eröffnet unabhängige Anlaufstelle für Safe Sport

Viele Athlet*innen erleben Gewalt im Sport. Nun gibt es in Berlin eine unabhängige Ansprechstelle für Betroffene von sexualisierter, psychischer und physischer Gewalt im Sport. Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat diese gemeinsam mit Berlins Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger am 11. Juli Dienstag eröffnet. „Gewalterfahrungen bis hin zu sexualisierter Gewalt sind für erschreckend viele Sportlerinnen und Sportler Realität. Jeder Vorfall ist eine Tragödie, jeder Vorfall erschüttert das Vertrauen in den Sport“, sagte Faeser.

Umso wichtiger sei es, dass " die unabhängige bundesweite Ansprechstelle Safe Sport ihre Arbeit aufnehmen wird." Es brauche "eine Kultur des Aufklärens, Hinsehens und Handelns: Wer sich selbst oder seine Kinder einem Trainer oder einem Sportverein anvertraut, muss auf einen absolut gewaltfreien Umgang vertrauen können."

Die Ansprechstelle soll das nötige Vertrauen schaffen, damit Betroffene sich sicher und ohne Angst beraten lassen können.

Die Ansprechstelle Safe Sport ist unabhängig vom organisierten Sport. Getragen wird sie durch den Verein Safe Sport e.V., der am Rande der Sportministerkonferenz am 3. November 2022 gegründet wurde. Gründungsmitglieder des Trägervereins sind der Bund, die 16 Länder, Athleten Deutschland e.V., eine Vertreterin aus dem Betroffenenrat bei der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs sowie ein Vertreter aus der Wissenschaft.

Das Beratungsangebot richtet sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene, "die aktuell von sexualisierter, psychischer oder physischer Gewalt im organisierten Sport betroffen sind oder dies früher waren".

Die unabhängige Ansprechstelle bildet den ersten Baustein eines geplanten "Zentrums für Safe Sport", das als Vorhaben im Koalitionsvertrag verankert ist. Das Zentrum soll perspektivisch noch weitere Aufgaben im Bereich der Intervention, Prävention und Aufarbeitung von Fällen sexualisierter und interpersonaler Gewalt im Sport übernehmen.

Betroffene Athlet*innen aus dem Profi- oder Breitensport können sich bei der Ansprechstelle "Safe Sport" telefonisch, online oder auch persönlich vor Ort Hilfe holen. Das Beratungsangebot umfasst psychosoziale Unterstützung, juristische Beratung und akute Krisenintervention.

Die Beratung ist telefonisch unter der Hotline 08001122200, online über eine datensichere Plattform unter www.ansprechstelle-safe-sport.de oder vor Ort in der Ansprechstelle Safe Sport, Petersburger Str. 94, 10247 Berlin möglich.

Quelle: BMI


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