Öffentliche Kunstausstellung „Mein Sport. Meine Seele. Meine Kunst.“ von DDR-Dopingopfern im Thüringer Landtag

Die Auseinandersetzung mit dem systematischen, staatlichen Doping in der DDR sowie den Repressionen im DDR-Leistungssportsystem ist Teil der Aufarbeitung von SED-Unrecht in Thüringen. Der LSB Thüringen und die Thüringer Staatskanzlei haben deshalb eine Forschungsarbeit angestoßen, die vom Zentrum deutsche Sportgeschichte Berlin-Brandenburg e.V. durchgeführt wurde. Das Historiker-Team hat hierbei u. a. die Akten der Dopingprozesse ausgewertet, um die Mechanismen des Staatsdopings fundiert zu bewerten.

Der erweiterte Blick auf das historische Geschehen soll dazu beitragen, die Leidensgeschichte Betroffener präziser zu rekonstruieren und einzuordnen. Hieraus Unterstützungsangebote zu entwickeln, die eine Hilfe für die Beteiligten in den Antragsverfahren auf Opferentschädigung und Rehabilitierung sind, ist ein wichtiger Schritt, der auf die Forschungsarbeiten folgen wird.

  • In Anwesenheit von Ministerpräsident Bodo Ramelow und LSB-Hauptgeschäftsführer Thomas Zirkel werden die Historikerin Dr. Jutta Braun und der Historiker Dr. René Wiese Ergebnisse ihrer Studie in der Regierungsmedienkonferenz am Dienstag, 22. August 2023 um 13 Uhr erstmals öffentlich vorstellen.
  • Die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse gibt Anlass zur Präsentation einer Ausstellung mit Bildern, in denen Betroffene vom Doping im DDR-Leistungssport das Erlebte aufgearbeitet haben. Die Kunstausstellung „Mein Sport. Meine Seele. Meine Kunst.“ wurde mit Unterstützung des Forums für selbstbestimmten Sport, dem doping-opfer-hilfe e.V., vom Landessportbund Thüringen e.V. organisiert. Landtagspräsidentin Birgit Pommer wird die Ausstellung am 22. August 2023 um 16 Uhr im Thüringer Landtag (Foyer des Plenarsaals) eröffnen.
  • Auf die Eröffnung folgt um 18 Uhr eine Podiumsdiskussion zu den „Dopingprozessen“ Ende der 1990er Jahre in der Veranstaltungsreihe „Lasst uns reden!“ – ebenfalls im Thüringer Landtag. In der Runde diskutiert neben Dr. Jutta Braun und Dr. René Wiese vom Zentrum deutsche Sportgeschichte Berlin-Brandenburg e.V. der ARD-Experte für Doping und Sportpolitik Hajo Seppelt, der die Dopingprozesse als Journalist begleitete. Ein weiterer Gast ist Renate Vogel, erfolgreiche ehemalige DDR-Schwimmerin und Olympionikin, die sich nach ihrer Flucht in die Bundesrepublik 1979 an der Aufklärung des DDR-Zwangsdopings maßgeblich beteiligte und deshalb vom SED-Regime massiv bedroht wurde.

Die Veranstaltung wird gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und gemeinsam von der Thüringer Staatskanzlei, dem Landessportbund Thüringen e.V. und dem Thüringer Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur präsentiert. Die Teilnahme an der öffentlichen Veranstaltung ist kostenfrei.

Die Kunstausstellung „Mein Sport. Meine Seele. Meine Kunst.“ wurde bereits zur Rennrodel- und Biathlon-WM im Winter in Oberhof präsentiert. Ab 22. August wird sie im Thüringer Landtag zu sehen sein. Foto: Karina Heßland-Wissel


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