LSB kritisieren Sparpläne der Bundesregierung - An Freiwilligendiensten sparen heißt Sportvereine schwächen

Die Landessportbünde, darunter der Landessportbund Thüringen, fordern die Bundesregierung und die Regierungsfraktionen im Deutschen Bundestag eindringlich auf, die Freiwilligendienste finanziell mindestens im bisherigen Umfang aus dem Bundeshaushalt zu fördern - und somit die öffentliche Sparandrohung rückgängig zu machen. Diese Aussage tätigten die 16 LSB-Geschäftsführer und Geschäftsführerinnen bei ihrer gemeinsamen Tagung vergangene Woche in Duisburg. Es sei vollkommen widersprüchlich, im Koalitionsvertrag den Ausbau der Freiwilligendienste festzuschreiben und jetzt in diesem Bereich zu kürzen.

Gleichzeitig bewerte man die geplanten Spaßmaßnahmen im Etat des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) als Ausdruck von fehlender Wertschätzung gegenüber den Freiwilligendienstleistenden und ihren Einsatzstellen. „Die vorgesehene Kürzung um etwa 25 Prozent würde eine wichtige Säule des Vereinssports in Deutschland ins Wanken bringen. Dadurch könnte bis 2025 jede dritte Stelle im Freiwilligendienst wegbrechen, der längst systemrelevant für unsere Sportvereine und Sportverbände ist“, unterstützt Thomas Zirkel, Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes Thüringen den Appell. In Thüringen haben im September 46 Freiwillige ihre Tätigkeit in Sportvereinen und Sportfachverbänden angetreten. „Bleibt es den geplanten Kürzungen, würden für den Thüringer Sport bereits im nächsten Jahr elf Stellen wegbrechen oder die Einsatzstellen müssten ihren finanziellen Eigenanteil erhöhen.“

Die Arbeit von Freiwilligendienstleistenden ist unbezahlbar, weil sie die Vereine besonders in der Kinder- und Jugendbetreuung unterstützen. Darüber hinaus übernehmen die jungen Menschen eine wichtige Brückenfunktion zwischen Schulen und Sportvereinen, da sie vielfach im außerunterrichtlichen Schulsport im Ganztag zum Einsatz kommen. Nicht zuletzt legt der Freiwilligendienst in vielen Fällen den Grundstein für eine spätere ehrenamtliche oder hauptberufliche Tätigkeit als Übungsleitende, Geschäftsstellenmitarbeitende oder anderweitig im Sport Engagierte. „Der Freiwilligendienst ist damit zum einen eine wichtige Ressource für Sportvereine und Verbände, zum anderen bietet er jungen Menschen Orientierung für eine zukünftige Arbeit im Sport sowie ihren weiteren Ausbildungs- und Berufsweg“, so Thomas Zirkel.

Bleibt es bei den geplanten Kürzungen, wird im Jahr 2024 jeder vierte Platz wegfallen (25%), im Jahr 2025 sogar jeder dritte Platz (35%). Im Bild: 46 Freiwillige starteten zum 1. September ihre Tätigkeit im Thüringer Sport, hier bei einem Workshop in der Landessportschule Bad Blankenburg.


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