Von der Schlacke zum Kunstrasen: LSB und Sportminister zu Besuch beim SV Langenberg

Thüringer Sportvereine verbessern aktiv die Sportstättensituation im Freistaat – durch Eigeninitiative. Sie sanieren oder modernisieren die von ihnen gepachteten oder gemieteten Turnhallen, planen teils sogar den Neubau, verbunden mit finanziellen Eigenmitteln und ehrenamtlichem Wirken. Umso wichtiger ist es, die Vereine hierbei zu unterstützen. Etwa durch das LSB-Projekt „Förderung des vereinseigenen Sportstättenbaus“, welches in diesem Jahr 2 Millionen Euro an die Mitgliedsorganisationen weiterreichen kann – ermöglicht durch eine dringend notwendige Erhöhung aus Landesmitteln.

Auch der Sportminister Helmut Holter hatte sich aktiv für eine Erhöhung des Projekts von zuvor 900.000 Euro auf 2 Millionen Euro für das Jahr 2023 eingesetzt. Aus dem Haushalt seines Ministeriums kommt die Förderung. Um sich davon zu überzeugen, dass das Geld auch gut angelegt ist, besuchte Helmut Holter am 28. September gemeinsam mit dem Landessportbund Thüringen den SV Langenberg und dessen Bauprojekt „Von der Schlacke zum Kunstrasen“.

Der Fußballverein in der Nähe von Gera realisiert ein Bauvorhaben mit Gesamtkosten in Höhe von rund 685.000 Euro in Eigenregie. Exakt 411.130 Euro an Fördermitteln erhält der Verein über den LSB, dazu kommen Spenden (259.500 Euro) und Eigenmittel. Spätestens bis Jahresende soll ein moderner Kunstrasenplatz entstehen, geplant ist im November der Anpfiff für ein Punktspiel. Der Spatenstich erfolgte im Juni 2023, seitdem liegen die Baumaßnahmen im Plan. Bis zuletzt spielte der Kreisligist auf Asche. „Nach unseren Recherchen sind wir der einzige Verein in Thüringen, der noch einen Tennenplatz als Hauptspielplatz besitzt. Das ist nicht mehr zeitgemäß“, so Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Axel Schöpke. Die Langenberger feierten Ende der 90er Jahre große Erfolge, es folgte eine schwere Krise. Nun laufen wieder Mannschaften aus allen Altersklassen von Junioren bis zu den Alten Herren auf dem Spielfeld auf. In Verbindung mit der bereits im Jahr 2021, ebenfalls durch den LSB mitfinanzierten, Installation einer nachhaltigen Flutlichtanlage verfügt der Verein dann „über eine attraktive Sportstätte, die auch für andere Vereine bei Sperrung ihrer Rasenplätze für den ganzjährigen Spiel- und Trainingsbetrieb in der Region zur Verfügung gestellt werden kann“. Der Verein meldete sich mit dem Projekt bereits für das Jahr 2022 für die LSB-Sportstättenbauförderung an, allerdings aufgrund des hohen Volumens ohne Erfolg. Erst die Erhöhung der Fördermittel seitens des Landes ermöglichte die Umsetzung.

LSB-Hauptgeschäftsführer Thomas Zirkel erklärte den hohen Stellenwert des Förderprojekts „Vereinseigener Sportstättenbau“ für den organisierten Sport: „Die Tendenz, dass ein immer höherer Bedarf im Bereich der Sportstättenbauförderung besteht, ist deutlich erkennbar. Dies ist zum einen durch die gestiegenen Baupreise bedingt. Zum anderen werden die Vereine mutiger und nehmen immer größere Bauprojekte in Angriff -  u.a. notwendige energetische Projekte, um das Sporttreiben vor Ort in modernen kosteneffizienten Sportstätten gewährleisten zu können. Im Interesse der weiteren Mitgliedergewinnung der Thüringer Sportvereine braucht es eine weitere Steigerung der Fördermittel.“

Für das Jahr 2023 lagen dem LSB insgesamt 75 Anträge von Vereinen mit einem Fördervolumen von insgesamt 3,6 Millionen Euro vor – eine Förderzusage erhielten 29 Vereine. Die Nachfrage ist weiterhin ungebrochen – für 2024 sind bisher 92 Anmeldungen eingegangen mit einer Fördersumme in Höhe von knapp 5 Millionen Euro (Gesamtinvestitionsvolumen 9,5 Millionen Euro). Damit ist schon jetzt klar, dass trotz Erhöhung nur die Hälfte der Vorhaben eine Zusage bekommen könnte.


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