Landessporttag bespricht Aufgaben und Ziele bis 2021

Der Landessportbund Thüringen geht mit großer Geschlossenheit, stabiler finanzieller Basis und einer neu strukturierten Führungsmannschaft in die nächsten drei Jahre. Die 131 Delegierten des 10. Landessporttages, dem höchsten Gremium des LSB, blicken optimistisch in die Zukunft. Die langfristige strategische Ausrichtung im Breiten- und Spitzensport stand neben den Wahlen des Präsidiums im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung 2018.

Die Mitgliederversammlung in der Landessportschule Bad Blankenburg wählte am Samstag ein neues Präsidium. Nach acht Amtsperioden an der Spitze übergab Peter Gösel an Prof. Dr. Stefan Hügel. Hügel geht mit vielfältigen Aufgaben ins Rennen. Selbst gesetzte Vorgaben des Landessportbundes für die Jahre bis 2021 sind unter anderem der weitere kontinuierliche Anstieg der Mitgliederzahlen auf 400.000, der Ausbau der leistungssportlichen Rahmenbedingungen und als Ergebnis mehr Teilnehmer bei Olympischen Spielen im Sommer und eine konstante Anzahl im Winter. Dies soll u.a. erreicht werden durch die Sicherung einer bedarfsgerechten Förderung ausgebildeter Übungsleiter, Trainer und Vereinsmanager. Hier fordert der LSB nach wie vor eine „Vergütung, die den inhaltlichen und zeitlichen Anforderungen eines Trainerberufs gerecht wird“. Das funktioniert nur über eine Erhöhung des Budgets, ansonsten drohen Kürzungen bei Trainern im Nachwuchsleistungssport.

Masterplan für Sportstätten gefordert

„Dinge, wo der Sport neben seinen Eigenleistungen Unterstützung durch den Staat bedarf“, wandte sich Peter Gösel an den Ministerpräsidenten Bodo Ramelow – verbunden mit dankenden Worten an die Politik. Denn das verabschiedete neue Sportfördergesetzes bietet den Vereinen und Verbänden eine gute Basis zur Entwicklung und Entlastung. Kernpunkt des neuen Sportfördergesetzes ist die generelle unentgeltliche Nutzung der Sportstätten öffentlicher Träger und zwar erweitert auf Wettkämpfe, gültig ab dem Jahr 2020. Für diese Forderung kämpfte der LSB drei Jahre. Zugleich eröffnet sich mit der kostenlosen Nutzung von Sportplätzen und Sporthallen ein weiterer Eckpunkt für die Arbeit des LSB. „Für eine bessere Sportentwicklung brauchen wir Sportstätten. Der bundesweite Sanierungsstau wird auf 31 Milliarden Euro geschätzt.“, so Gösel. „Dabei dürfen diese Kosten nicht immer als Belastung bei den Kommunen gesehen werden, sondern im Verhältnis zu den erbrachten Leistungen des Sports.“ Zwar konnten seit 2014 durch das Projekt „Förderung des vereinseigenen Sportstättenbaus“, finanziert durch das Sportministerium, 140 Maßnahmen und 2,8 Millionen Euro unterstützt werden. Dennoch hofft man auf eine Erhöhung durch
das Ministerium auf 900.000 Euro. „Denn es bedarf neuer Impulse für den Bau, die Sanierung oder
Modernisierung von Sportstätten der Städte und Gemeinden.“

So war die Forderung von Gösel an die Landesregierung, auch angesichts der guten Haushaltslage, einen
Masterplan „Sportstätten Thüringen“ auf den Weg zu bringen, um den mit einer Milliarde Euro geschätzten
Sanierungsstau abzubauen.

Eine positive Zusage für die weitere Zusammenarbeit erfolgte prompt von Ramelow: „Die größte Thüringer
Bürgerbewegung vermittelt Gemeinschaft, übernimmt Verantwortung, erbringt finanziellen Mehrwert im Ehrenamt und gibt durch internationale Wettkämpfe eine Visitenkarte in der ganzen Welt ab. Wir wollen weiterhin gemeinsam die richtigen Akzente setzen.“

Integration durch Sport funktioniert

Das sich der Vereins- und Verbandssport dabei auch sich an die Bevölkerungsentwicklung, ein verändertes
Sportverhalten, neue Organisationsformen und die soziale Wandlung anpassen muss, ist dem LSB bewusst.
Schließlich stellte Gösel in seinem letzten Bericht fest, dass „es nicht durchgängig gelungen ist, die gewünschte Entwicklung zu vollziehen“. 367.095 Thüringer waren 2018 in 3.484 Sportvereinen organisiert, nur knapp 1.800 mehr als vor drei Jahren. Ein wachsender Bereich ist das Programm „Integration durch Sport“ des DOSB. In über 300 Thüringer Vereinen sind inzwischen Menschen mit Migrationshintergrund fest als Mitglied verwurzelt. Die Anzahl der Stützpunktvereine ist von 33 im Jahr 2015 auf 66 Vereine in diesem Jahr gestiegen. Dazu kommen erstmals 14 zum Übungsleiter ausgebildete Geflüchtete.

Neuer Sportfachverband und Vereinbarung zum „Jahr des Schulsports“

Beschlossen wurde die Aufnahme des Thüringer Kickbox-Verbandes mit seinen 500 Mitgliedern in 23 Vereinen als neuer Sportfachverband. Noch enger zusammenarbeiten wollen das Thüringer Sportministerium und der LSB im Bereich „Sport und Gesundheit von Schülern“. Zum Landessporttag unterschrieben daher Peter Gösel und Minister Helmut Holter eine Vereinbarung zum „Jahr des Schulsports 2019“, um gemeinsam Kinder in Bewegung zu bringen. 


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