366.064 Thüringer sind Mitglied im Sportverein

Die Bestandserhebung für das Jahr 2019 verursacht gemischte Gefühle. Positiv ist, dass fast 75 Prozent der Vereine ihren Mitgliederbestand gegenüber 2018 halten und sogar deutlich erhöhen konnten. Auch der hohe zu verzeichnende Mitgliederverlust im Vorjahr konnte gestoppt werden. Exakt 366.064 Mitglieder in 3.392 Vereinen sind aktuell im Landessportbund Thüringen organisiert. Das entspricht einem Anstieg auf 17,1 Prozent im Organisationsgrad – trotz einem leichten Mitgliederverlust von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Rückgang basiert auf einem Minus von 1.031 Mitgliedschaften. Gründe des Rückganges liegen unter anderem in der Mitgliederbewegung eines Karatevereins, der an fünf Standorten in Thüringen aktiv ist.

Größtes Plus im Alpenvereins- und Bergsport

Die Anzahl an Sportvereinen bleibt mit einem minimalen Verlust von zwei Vereinen konstant. Bei den Sportarten zeigen sich wie in den Vorjahren im Bereich des Rehabilitations-und Gesundheitssport die auffälligsten Mitgliederbewegungen. Auffallend hoch sind hier die Fluktuationen von Mitgliedern und die auffällige Anzahl an Neugründungen und Auflösungen von Vereinen. Dennoch wird dieser Bereich in den Thüringer Sportvereinen, insbesondere der Gesundheitssport, weiterhin ein entscheidender Entwicklungsfaktor sein. Im Fußball (97.989) und der ganzen Bandbreite im Bereich Turnen/Gymnastik (44.825) sind aktuell die meisten Mitglieder registriert. Auffallend mit höheren Mitgliederzuwächsen zeigt sich erneut der Alpenvereins- und Bergsport mit einem Plus von 397 Mitgliedern auf 6.202 und die Leichtathletik (+372 auf 11.866).

Sieben- bis 14-Jährige am besten organisiert
Innerhalb der Altersbereiche verteilen sich die Mitgliedschaften, von wenigen Abweichungen abgesehen, wie im Vorjahr. Leichte Einschnitte ergeben sich in den Altersbereichen der Fünf- bis 18-Jährigen (-195 Mitglieder). Trotzdem halten mit 46,4 Prozent die Sieben- bis 14-Jährigen den Bestwert im Organisationsgrad. Erst im Bereich der über 60-Jährigen wächst der Anteil der Mitglieder im Verhältnis zur Bevölkerungsgruppe wieder. Mit einem Zuwachs von 1.022 sowie 1.073 Mitgliedern verzeichnen die Bereiche 51 bis 70 Jahre und über 70 Jahre die größten Zuwächse. 3.112 Thüringer weniger im Verein gibt es hingegen im Alter zwischen 27 bis 50 Jahren.
Beeinflusst werden die Ergebnisse von leicht steigenden Bevölkerungszahlen bei Kindern und Jugendlichen sowie bei den über 60-Jährigen. Dazu kommen sinkende Zahlen in den Altersgruppen zwischen 19 und 60 Jahren. Insgesamt ist die Zahl der Thüringer Bevölkerung deutlich rückläufig.   

Eichsfeld und Suhl mit jeweils 23 Prozent vorn
Bei der Entwicklung der Kreis- und Stadtsportbünde spielen zum Teil kommunale Neuordnungen eine große Rolle. Regional betrachtet stehen der Kreissportbund Eichsfeld und der Suhler Sportbund, jeweils mit einem Organisationsgrad von 23 Prozent, und der Stadtsportbund Jena (22,7 Prozent) mit deutlichem Abstand an der Spitze. Suhl profitierte durch Vereinszugewinne aus dem KSB Ilmkreis aufgrund grenznaher Gemeindefusionen und dem Wechsel zur Stadt Suhl.

108 Mitglieder im Vereinsdurchschnitt
Der LSB Thüringen ist weiterhin geprägt von Klein- und Kleinstvereinen. Rund 70 Prozent betreuen weniger als 100 Mitglieder. Nur 22 Vereine registrieren mehr als 1.000 Mitglieder. Als wirkliche „Großvereine“ ragen mit Abstand nur der Fußballclub Carl Zeiss Jena (4.007) und der Universitätssportverein Jena (3.653) heraus. Die durchschnittliche Mitgliederzahl aller 3.392 Vereine liegt statistisch betrachtet bei 108 Mitgliedern und damit im Vergleich aller Landessportbünde an letzter Stelle.

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