Ergebnisbericht stellt Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Freizeitsportler in Nordhausen dar

Christoph Keil, Lehramts-Student und freiberuflicher TA-Sportfotograf, hat einen Ergebnisbericht erstellt, wie die Corona-Pandemie sich auf das Sportverhalten der Freizeitsportler über 18 Jahre im Landkreis Nordhausen auswirkt.

Es kann resümiert werden, dass sich das Sportverhalten der Sportler im Landkreis Nordhausen während der Corona-Pandemie verändert hat! Die erwachsenen Sportler im Landkreis Nordhausen treiben während der Corona-Pandemie weniger und kürzer Sport. Im Durchschnitt haben sich die
Sportler vor der Pandemie an 3,55 Tagen in der Woche sportlich betätigt. Aktuell ist der Wert auf 3,50 Tage gesunken. Bei der Anzahl der Trainingstage, fällt auf, dass die Zahl der aktuell Nicht-Sporttreibenden Sportler von einem Prozent auf acht Prozent angestiegen ist. Einen weiteren Anstieg findet sich im Bereich der Sportler wieder, die jeden Tag sportlich aktiv waren. Dieser Wert hat einen Zuwachs um sechs Prozent zu verzeichnen. In der Kategorie der Sportaktivität von drei Tagen pro Woche ist der stärkste Zuwachs (+11 %) festzustellen. Bei der Länge der Trainingsdauer fällt auf, dass eine Verschiebung in Richtung "Kürzere Sporteinheiten" zu erkennen ist. Die Mehrheit der Sportler (43 %) absolvierten vor Corona einen routinemäßigen Umfang von 61 bis 90 Minuten pro Sporteinheit, dieser Wert ist aktuell auf 23 Prozent gesunken. Auch die 22 Prozent der Sportler, die vor Corona über
91 Minuten trainiert haben, hat einen Verlust (13 %) hinzunehmen. Dieses Verhältnis dreht sich in der Kategorie 31-60min um und verzeichnet einen Zuwachs von 16 Prozent. Acht Prozent der Nordhäuser Sportler treiben aktuell gar keinen Sport!

Die Gründe dafür sind vielfältig. Der Hauptgrund, den ein Drittel beklagt ist, dass die Sportstätten geschlossen sind. Die Zeit nutzen 22 Prozent zur Regeneration, 20 Prozent haben derzeit gesundheitliche Einschränkungen und nur 18 Prozent haben Angst, sich mit dem Coronavirus zu infizieren und treiben deswegen aktuell keinen Sport. Die allgemeinen Einstellungen aller Sportler zeigen, dass sie den Aussagen "Ich habe Angst, mich mit dem Coronavirus zu infizieren" sowie "Ich trainiere eher zu Hause, um mich nicht anzustecken" nicht zustimmen. Vielmehr besteht breite Zustimmung darin, dass die Möglichkeit zum Sport treiben an der frischen Luft einen wichtigen Faktor für die Sportler darstellt.

Die Top fünf Bewegungsaktivitäten, die aktuell von den Sportlern im Landkreis Nordhausen ausgeübt werden, bestätigen diese Einstellungen. Diese sind Radfahren (61 %), Wandern & Spaziergänge (45 %), Laufen (42 %). Jedoch macht aktuell auch jeder zweite Sportler zu Hause Sport (52 %). Zu dem führen nur 17 Prozent sportartspezifische Übungen aus. Schlusslichter sind mit jeweils drei Prozent Nordic Walking und Schwimmen.

Bei der Zusammensetzung der Trainingskonstellation trainieren 60 Prozent der Sportler aktuell alleine, mit nur einem Trainingspartnern trainieren 26 Prozent und sechs Prozent üben sportliche Aktivitäten in einer Gruppe mit mehreren Personen aus. Auf die Frage, was die Sportler am meisten vermissen, antworten 84 Prozent, dass ihnen aktuell Soziale Kontakte (Familie & Freunde) fehlen. Des Weiteren
vermissen sie Team und Trainingskameraden (54 %), Urlaub sowie einen geregelten und routinemäßigen Alltag (47 %). Nur drei Prozent vermissen aktuell gar nichts.

Unter dem Aufruf #WirBleibenZuHause, stellt sich die Frage, was machen die Nordhäuser Sportler in der Zwangspause zu Hause, um sich die Zeit (neben der Arbeit und der Familie) zu vertreiben. Sport als Zeitvertreib geben 71 Prozent an der frischen Luft und 58 Prozent zu Hause an. Anderweitige Tätigkeiten, die zu Hause nachgegangen werden, sind Gartenarbeit (53 %), gefolgt von Social Media (39 %), Lesen (37 %) sowie Kochen und Backen (35 %).

Christoph Keil, hier bei der Preisverleihung des Manfred-Fromm-Fotopreises 2018, hat die Ergebnisstudie erstellt. Foto: LSB Thüringen


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