Bodo Ramlelow zu Besuch bei Thüringer Sportvereinen

„Meine Botschaft heißt ermöglichen und nicht Angst machen.“ Diese Aussage richtete Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow an die Sportvereine, die er im Juli stellvertretend für die fast 3.4000 Thüringer Vereine besuchte. Die Corona-Krise hat diese schwer getroffen. Auch nach Lockerungen zur Wiederaufnahme des Sportbetriebs und der Freigabe für 200 Zuschauer bei Veranstaltungen im Freien ist noch längst nicht alles möglich – Sportstätten sind regional sehr unterschiedlich für Vereine geöffnet, länderübergreifende Wettkämpfe nur vage planbar und gemeinsamer Jubel mit Umarmung im Zieleinlauf in ganz weiter Ferne.

Doch der organsierte Sport nimmt die Herausforderung einer „neuen“ Normalität an und setzt diese motiviert und mit viel Eigeninitiative um. Deshalb besuchte Thüringens Ministerpräsident gemeinsam mit LSB-Hauptgeschäftsführer Thomas Zirkel exemplarisch drei Vereine. Es sei ihm wichtig, sagte Bodo Ramelow im Gespräch, in der schwierigen Pandemiezeit auch für den Breiten- und Leistungssport deutliche Zeichen zu setzen. „Meine Zielprojektion heißt: Ferienende, normales Leben. Dann kann es zwar noch sein, dass wir noch wenige Ausnahmen definieren, aber das sind dann auch solche."

In Erfurt besuchte Ramelow gemeinsam mit dem Thüringer Schwimmverband und dem Erfurter Schwimmsportclub einen kleinen Trainingswettkampf – dem ersten nach dem Corona-Lockdown. Erstmalig konnten die Landeskader nach 20 Wochen ohne Wettkampfatmosphäre in der Roland-Matthes-Schwimmhalle ihren momentanen Leistungsstand testen. Verbandspräsident Hans-Jürgen Günther appellierte, dass auch weitere Bäder in Thüringen wieder für den Trainingsbetrieb öffnen müssen und die in Verbindung mit den Hygienemaßnahmen stehenden hohen Kosten für die Betreiber nicht zu Bäderschließungen führen dürfen.

Beim Universitätssportverein Jena beobachtete Ramelow, wie ein Kurs für Senioren unter Einhaltung der Corona-Vorgaben ablaufen kann. Dem USV drohte durch die Schließung ein Ausfall bzw. die Rückzahlung von Kursgebühren - von Beachvolleyball über Tennis bis hin zu Wassersport auf den vereinseigenen Anlagen - in Höhe bis zu 20.000 Euro. Doch Verständnis der 3.300 Mitglieder und gemeinsame Spendenaktionen bewahrten den Verein vor hohem finanziellem Schaden. 

Seit Anfang Juni darf in Weimars erster Kletterhalle unter Beachtung eines neuen Hygienekonzeptes wieder gebouldert und geklettert werden. Seit dem 14. März musste Vereinsvorsitzender Frank Schwuntek die Halle geschlossen halten. Bis heute gilt auch beim Training ein klares Abstandsgebot. So trainieren nur jeweils sechs Kinder gemeinsam in einer Gruppe. Ein hoher organisatorischer Aufwand für Trainer und Personal der Kletterhalle des DAV Sektion Weimar.

In Erfurt sprach der Ministerpräsident mit den Schwimmern über deren aktuellen Probleme. Foto: TSK/ Paul-Philipp Braun

Der USV Jena demonstrierte, wie ein Kurs für Senioren unter den geltenden Corona-Regelungen durchgeführt wird.

Die Kletterhalle des DAV Sektion Weimar ist seit dem 16. Juni wieder geöffnet. Bodo Ramelow testete den Parkour. Fotos: TSK/ Jakob Schröter


Unsere Partner