Übungsleiter-Sharing: Mahir Solo will Mädchenbasketball in Ostthüringen populär machen

„Übungsleiter-Sharing“: die Übersetzung dieses Projekts ist wörtlich zu nehmen. Sharing, also teilen, bedeutet, dass sich mehrere Vereine oder Sportfachverbände einen hauptamtlichen Übungsleiter teilen und diesen gemeinsam zu 50 Prozent finanzieren – dazu kommt die Unterstützung durch den LSB Thüringen. Diese Maßnahme des Strategiekonzeptes Kinder- und Jugendsport soll vor allem dazu dienen, die Mitgliederentwicklung positiv voranzutreiben. Auch der Thüringer Basketball-Verband, sowie die Basketballer von Science City und dem USV Jena nutzen dieses Projekt, um gemeinsam mit dem Übungsleiter Mahir Solo die jungen Korbballspieler aus der Region zu fördern und um sich dessen Kosten zu teilen. Thomas Fritsche, Präsident beim Verband und Geschäftsführer des USV Jena sowie Mahir Solo, haben mit dem Thüringen-Sport über Ihre Zusammenarbeit gesprochen.

Mahir, erzählen Sie uns etwas über sich. Wie kam es zur Zusammenarbeit?

Ich bin 31 Jahre alt, geboren und aufgewachsen in Zenica, einer Stadt mit 115.000 Einwohnern in Bosnien und Herzegowina. Ich koche gerne, spiele Akkordeon und Gitarre. Meine sportliche Leidenschaft gilt dem Basketball. Das begann, als ich zwölf Jahre alt war in der Schule im Sportunterricht. Wil es mir gefallen hat, bin ich zu einem Verein gewechselt. Im Alter von 18 Jahren habe ich aufgehört, um mich auf das Studium zu konzentrieren. Da es ohne Basketball nicht geht, habe ich mich seitdem als Trainer engagiert.

Welche Stationen haben Sie bisher als Trainer durchlaufen?
Ich habe in Bosnien und Herzegowina, Österreich und Deutschland gecoacht. Meistens im Frauenbasketball. So konnte ich umfangreiche Erfahrungen sammeln. Mit meiner B-Lizenz-war ich im Damenbereich bis zur ersten Bundesliga als Trainer aktiv, habe zudem Basketballprogramme von Grundschulen aufgebaut. Nun bin ich im Rahmen des Übungsleiter-Sharing Programms des Landessportbundes in Kooperation mit dem TBV, Science City Jena und dem USV Jena zunächst für drei Jahre angestellt. Meine Aufgaben sind die Entwicklung des weiblichen Bereichs allgemein und des Basketballs in Ostthüringen.

Wie kam es zu einem Wechsel nach Jena?
Ich bin wegen eines Jobangebotes vor vier Jahren nach Deutschland gekommen. Für Jena habe ich mich entschieden, weil ich das Basketballprojekt und den Plan, den der Thüringer Basketball-Verband für die Zukunft hat, sehr ansprechend finde. Besonders, dass wir in dem Projekt drei Jahre Zeit haben, um etwas aufzubauen. Dies ist sinnvoll. Ich bin seit dem 1. Dezember 2019 in Jena. Die Stadt gefällt mir sehr gut, man hat alles, was man braucht. Ich habe schon viele tolle Menschen kennengelernt.

Wie sieht eine typische Trainingswoche aus?
Das ist aktuell schwer zu beschreiben, weil jede Woche anders ist. Ich habe noch keinen strikten Ablaufplan. Klar gibt es fixe Termine wie Trainingseinheiten und Besprechungen, aber aktuell laufen noch Gespräche mit den Vereinen und Schulen in Gera und Jena, um gemeinsam Konzepte zu entwickeln. Auch hier die Corona-Pandemie unsere Zeitpläne durcheinander gebracht. 

Was sind Ihre Ziele für den Basketball in Thüringen? 
Ich möchte dem Verband helfen, den Mädchenbasketball zu entwickeln, auf ein hohes Niveau zu bringen und viele gute Basketballspielerinnen auszubilden. Mein Ziel ist es, die Sportart Basketball populärer zu machen. Besonders die Mädchen sollen sehen und erleben, was Basketball für ein toller Sport ist. Darum ist es mein Ziel, in möglichst viele Schulen und in die kooperierenden Vereine zu gehen, um dort mein Training durchzuführen. Ein Ziel ist auch, neue Übungsleiter zu finden, die im besten Falle meine Arbeit vor Ort weiterführen. Und wie gesagt: Die Vorgabe des Projektes, 100 neue Mitglieder in den drei Jahren zu gewinnen, will ich unbedingt erreichen.

Mahir Solo in seinem Element - beim Training mit dem Nachwuchs auf dem Basketballplatz des USV Jena. Foto: LSB


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