Schwere Entscheidung mit vielen Fragen: Vereinssport im November ausgesetzt

Der Landessportbund Thüringen (LSB) akzeptiert schweren Herzens, dass es auch in Thüringen flächendeckend zu einer erneuten Zwangspause für den organisierten Sport kommt – auch wenn das Verständnis für diese Entscheidung schwer fällt. Bis zuletzt gab es Hoffnungen, dass differenzierte Regelungen für den Freistaat getroffen werden. Doch nach dem gestrigen gemeinsamen Beschluss von Bund und Ländern sollen ab dem 2. November vier Wochen lang einheitliche zusätzliche Infektionsschutz-Maßnahmen in Kraft treten – diese umfassen die Schließung des gesamten Breitensports.

Somit müssen im November diese Thüringer Sportvereine erneut für einen Monat ihre Angebote einstellen. „Es ist für uns kaum nachvollziehbar, dass es bei der Entscheidungsfindung und auch der Formulierung der Maßnahmen keine Lernfortschritte im Vergleich zur Situation im März gibt.“, so LSB-Hauptgeschäftsführer Thomas Zirkel. Und ergänzt: „Der Sport hat die geforderten Infektionsvorgaben umgesetzt und steht jetzt dennoch wieder am Anfang und einem Stillstand. Scheinbar gibt es nur die extremen Pole – ganz oder gar nicht? Es ist schwer zu verstehen, warum die Verantwortlichen des Sports in der Vorbereitung entsprechender Entscheidungen oder Formulierungen von der Politik nicht einbezogen wurden. 

Gefordert ist nun eine langfristige Strategie – im Einklang mit dem Gesundheitsschutz und dem Weiterführen eines angepassten organisierten Sportbetriebs. Es dürfen nicht immer wieder erneute Pausen folgen. Die Auswirkungen auch auf den Spiel- und Wettkampfbetrieb vom Nachwuchsleistungssport bis zum Amateurbreitensport sind immens. Dabei handelten die Vereine des organisierten Sports sehr verantwortungsbewusst und setzen die geforderten Hygienemaßnahmen überwiegend gewissenhaft - mit extrem hohen organisatorischen und finanziellen Aufwand - um. Gerade jetzt, in der angespannten Lage für die Gesellschaft, halten wir es zudem besonders wichtig, sportliche, gesundheitsfördernde und präventive Angebote unter den entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen aufrechtzuerhalten.“ Dazu kommt, dass dem Sport bisher kaum Ausbruchsgeschehen zugewiesen werden können.

Aktuell erzeugen die gewählten Formulierungen in den Beschlusstexten mehr Fragen, anstatt Orientierung für diejenigen zu bieten, die sie umsetzen sollen. Dies betrifft auch die Frage nach der Unterscheidung vom Profi- und Amateursport sowie die Schließung von Sportanlagen. Eine finale Konkretisierung zu den Einschränkungen erwartet der LSB erst an diesem Sonntag mit der Herausgabe einer entsprechenden Landesverordnung. Zuvor ist der LSB im Austausch mit dem Thüringer Sportministerium. 

Oberstes Ziel ist natürlich die Verlangsamung des zuletzt dynamischen Pandemiegeschehens und damit die Umsetzung einer notwendigen radikalen Kontaktreduzierung. Diese Entscheidung im Interesse des Gesundheitsschutzes gilt es zu akzeptieren und die gesetzlichen Vorlagen auch im Vereinssport Thüringer umzusetzen. „Wir appellieren deswegen an unsere Mitgliedsorganisationen, den Vereinssport leider für den angegebenen Zeitraum entsprechend zu unterbrechen.“, erklärt Thomas Zirkel. Wir werden unsere Vereine und Sportfachverbände weiterhin unterstützen und das Gespräch mit der Politik suchen, um deren Belastungen seit Beginn der Corona-Pandemie, zu mildern.  

Der Thüringer Sport ist zurück im Stillstand. Foto: AdobeStock


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