15 Preisträger des Vereinswettbewerbes #hauptsacheMuskelkater erhalten 7.500 Euro für Sportmaterialien

Die Coronavirus-Pandemie hat das vereinsbasierte Sporttreiben im ersten und zweiten Lockdown insgesamt fast neun Monate nahezu vollständig zum Stillstand gebracht. Doch viele der rund 3.400 Thüringer Sportvereine haben in der Situation ihre Kreativität und Flexibilität gezeigt und dennoch Sportangebote für ihre Mitglieder und sogar darüber hinaus unterbreitet – getreu dem Motto der im Februar ins Leben gerufenen LSB-Initiative „#hauptsacheMuskelkater“

Vor allem Online-Trainingseinheiten und Challenges für den Individualsport waren geeignete Mittel für die Thüringer Sportvereine, um ihre Mitglieder zur Bewegung zu animieren. Virtuelle Laufveranstaltungen und Trainingslager, Actionbounds, Geocaching, eine eigene Vereins-App mit Trainingsinhalten oder eine Müllsammel-Aktion in der Natur – die Ideen der Sportvereine waren vielfältig. Einige konnten mit ihren Angeboten sogar neue Abteilungen gründen und neue Mitglieder gewinnen.

Um dieses Engagement und die Kreativität zu würdigen, hatte der Landessportbund den Vereinswettbewerb „#hauptsacheMuskelkater“ ins Leben gerufen. Insgesamt 67 Vereine haben sich mit ihren alternativen Sportangeboten dafür bis zum Einsendeschluss am 30. April beworben. Aufgrund der großen Zahl an Bewerbungen und extrem hohen Qualität, hat sich der LSB entschieden, die Zahl der Preisträger von ursprünglich zehn auf 15 Vereine zu erhöhen. Diese wurden per Losverfahren sowie von einer fünfköpfigen Jury ausgewählt und dürfen sich über einen 500-Euro-Gutschein zur Anschaffung von Sportmaterialien freuen. Doch auch alle anderen Vereine, die sich am Vereinswettbewerb beteiligt haben, werden für ihre Ideen und Umsetzungen mit 100 Euro für die Vereinskasse gewürdigt.

„Die Thüringer Sportvereine haben im Breiten- und Leistungssport tolle kreative und verantwortungsbewusste Angebote im gesetzlichen Rahmen umgesetzt, um ihre Mitglieder zu bewegen. Der Jury fiel die Auswahl der Preisträger extrem schwer, denn die Qualität der alternativen Sportangebote war enorm hoch und zeigt, wie flexibel und anpassungsfähig die Thüringer Sportvereine sind, um schwierige Situationen auch als Chance zu sehen. Dennoch sind wir froh, nun wieder weitgehend uneingeschränkt dem Sportbetrieb nachgehen zu können“, erklärt LSB-Hauptgeschäftsführer Thomas Zirkel.

Preisträger des Vereinswettbewerbes „#hauptsacheMuskelkater“ im Überblick:

  • SSV Gera 1990:
    Zwei Mal wöchentlich hat der SSV neue Trainingsvideos zur Koordination, Stabilität und Kondition durch die vier Vereinstrainer online gestellt. Zudem wurden Online-Trainings mit Profisportlern wie Bahnradsprinter Robert Förstemann und Rad-Weltmeisterin Lisa Brennauer durchgeführt. Mit weiteren Videobotschaften durch prominente Radfahrer wie André Greipel, Tony Martin und Olaf Ludwig wurde der Vereinsnachwuchs zum Durchhalten während der Corona-Pandemie motiviert.
     
  • USV Jena:
    Mit einer Foto-Challenge, dem Malen eines LandArt-Gemäldes einer Weltreise zu Fuß mit dem Sammeln möglichst vieler Kilometer einer Wander-Challenge und diversen Online-Workouts hat der USV vielfältige Maßnahmen mit mehreren hundert Teilnehmenden umgesetzt.
     
  • Jenaer Behindertensportverein:
    Mit wöchentlichen Trainingsplänen und Online-Workouts wurden die Hälfte der Vereinsmitglieder bewegt. Zu Ostern veranstaltete der Verein einen Orientierungslauf über sieben Kilometer. Insbesondere die Kontaktaufnahme mit den Senioren im Verein gestaltete sich während der Pandemie schwierig. Sie wurden telefonisch informiert und erhielten auf Wunsch Trainingspläne für selbständiges Üben. Der Verein arbeitet mit behinderten und nichtbehinderten Menschen inklusiv.
     
  • FSV Drei Gleichen Mühlberg:
    Beim digitalen Training mit zehn Videos für die Fußball-E-Junioren mussten die jungen Kicker auch selbst kreativ werden und sich Übungen ausdenken. Dafür wurde für jede Einheit ein Spieler nominiert, der eine Übung überlegen und vorzeigen musste. Auch die Spieler der ersten Männermannschaft wurden mit der gleichen Aufgabenstellung einbezogen. Sogar der Co-Trainer des schweizerischen Zweitligisten FC Thun, Partnerverein der Mühlberger, steuerte ein Trainingsvideo bei. Insgesamt wurden so circa 35 Mitglieder während des Lockdowns bewegt.
     
  • Meininger Schwimmverein Wasserfreunde:
    Die beliebten Meininger Sportveranstaltungen des Herzog-Georg-Nachtlaufes und des 24-Stunden-Schwimmens wurden zu Corona-konformen Maßnahmen umorganisiert. Der Nachtlauf fand als Home-Run mit 435 Teilnehmenden durchgeführt, die auf drei Distanzen individuell laufen und ihre Ergebnisse mittels einer Lauf-App einreichen konnten. Aus dem 24-Stunden- wurde ein 24-Tage-Rennen. 282 Teilnehmende schwammen insgesamt über drei Millionen Meter. Aufgrund des hohen Zuspruchs wird auch 2021 die Veranstaltung wieder in diesem Format ausgetragen.
     
  • TSV 1914 Berlstedt/Neumark:
    Mit Youtube-Videos zum Nachmachen, Online-Trainings per Livestream und Challenges für Zuhause hat der TSV in den Abteilungen Fußball, Tischtennis, Tanzsportgarde und Zumba Mitglieder bewegt. Auch für gestresste Mütter wurde zwei Mal wöchentlich zwischen Home Office und Home Schooling ein Yoga-Kurs per Online-Training angeboten. Dies fand so großen Anklang, dass sich daraus eine neue Abteilung mit neuen Vereinsmitgliedern gebildet hat.
     
  • TC Kristall Jena:
    Das Online-Trainingsangebot des Vereins wurde in kürzester Zeit organisiert und kontinuierlich erweitert, so dass nach wenigen Wochen Trainingseinheiten für alle Mitgliedergruppen und in allen im Verein bisher angebotenen Tanzarten das gesamte Trainingsangebot online abgebildet werden konnte. Selbst externe Sportler aus anderen Städten wie Magdeburg, Dresden und Weimar, deren Vereine kein Online-Training anbieten, trainieren beim TC Kristall mit. Mit einem Online-Fitnesstraining wurde sogar ein neues Trainingsangebot geschaffen.
     
  • SSV Erfurt Nord:
    Neben Online-Trainings, Challenges und Live-Videos, mit denen auch die Familien der eigentlichen Vereinsmitglieder bewegt werden konnten, war das eigentliche Highlight das virtuelle Trainingslager, das der SSV Erfurt Nord in den Osterferien veranstaltete. Mit zwei Einheiten täglich zwischen 9 und 15 Uhr konnte das Trainingslager zwar nicht in Präsenz durchgeführt werden, fand aber zumindest online statt und bot für 20 Teilnehmende eine sinnvolle Feriengestaltung.
     
  • Fechtzentrum Erfurt EnGarde:
    Der Verein hat fünf Mal wöchentlich Online-Training der Abteilungen Fechten und Gymnastik angeboten. Beim Fechttraining nahmen bis zu 35 Sportler regelmäßig teil, was der Hälfte der Vereinsmitglieder entspricht. Beim Pilates-Training konnten sogar neue Mitglieder gewonnen werden). Zudem hat der Verein eine eigene App für Workouts programmiert.
     
  • Geraer VC:
    Mit einem Trainingstagebuch hielt die U16 mit 22 Mädchen die wöchentlichen Trainingsfortschritte fest. Mit Online-Workouts, Technik-Training per Video und Challenges fand trotz Lockdowns ein vielfältiges Vereinsangebot statt. Um auch taktisch fit zu bleiben, mussten die Vereinsmitglieder sich Spiele aus der Volleyball-Bundesliga anschauen und taktisch auswerten. Zu jedem Meeting kamen Profis aus der ersten oder zweiten Volleyball-Bundesliga dazu und standen den Mädels Rede und Antwort.
     
  • RFV Waldhof:
    Über 4.400 Online-Minuten haben die 17 Voltigier-Mädchen des RFV Waldhof in einem halben Jahr Online-Training mit zwei Trainerinnen und allen drei Pferden absolviert. Um keine Langeweile aufkommen zu lassen, haben sie sich eigene virtuelle Akrobatik-Übungen auf und neben dem Pferd einfallen lassen. Ebenfalls wurde das Training zur Verbesserung der Fitness und theoretischen Kenntnisse genutzt, um den Lockdown sinnvoll zu nutzen.
     
  • Wasserwacht Arnstadt:
    Die DRK Wasserwacht Arnstadt setzte seit Beginn der Corona-Pandemie auf ein gemeinsames wöchentliches Online-Training mit Fitnessübungen per Livestream mit rund 25 Mitgliedern. Da die Wasserwacht nicht nur ein Sportverein ist, sondern auch vielfältigste Aufgaben in den Bereichen Erste Hilfe, Wasserrettung, Natur- und Gewässerschutz wahrnimmt, wurde das Training auch durch kleine Theorieeinheiten ergänzt, um das Wissen der Mitglieder weiter aktuell zu halten. So konnte in gewissem Maße der Ausfall von Lehrgängen und Gruppenstunden kompensiert werden. Nach dem Online-Training tauschten sich die Teilnehmenden über aktuelle Geschehnisse aus. So blieb das Vereinsleben und das Gemeinschaftsgefühl nicht komplett auf der Strecke.
     
  • SV Schott Jena:
    Mithilfe der App Actionbound hat der SV Schott Jena verschiedene Challenges für Zuhause, aber auch sportliche Herausforderungen im Jenaer Stadtgebiet für Outdoorsport programmiert. Dabei konnten Rätsel und Quizfragen, sportliche Übungen und Medieninhalte kombiniert werden mit moderner Technik wie GPS-Locations und QR-Codes. Insgesamt wurden elf dieser "Bounds" programmiert. Von den Kindern wurden insgesamt 250 Bounds absolviert. Zudem hat der Verein in beiden Lockdown-Phasen Youtube-Videos für die Mitglieder unter dem Motto "Mach´s mit, Mach´s nach, Mach´s besser!" produziert. Zusammen mit einer sehr tanzbegeisterten Übungsleiterin sind so zwölf Videos anstanden, die den Kindern die Möglichkeit gegeben haben ein "Stück Kindersportschule" zu Hause zu erleben und virtuell angeleitet sportlich aktiv zu bleiben.
     
  • LSG 80 Oberheldrungen:
    Die Fußballer der LSG 80 Oberheldrungen haben im Winter mehrere sportliche Challenges, unter anderem mit Eisbaden und einem Marathonlauf, initiiert, die mit einer Spendenaktion verbunden war. Dabei wurden stolze 16.000 Euro für das Kinderhospiz Mitteldeutschland gesammelt. Insbesondere der Marathonlauf hat ein Lauffieber bei den Fußballern entfacht, welches durch verschiedene weitere Laufchallenges weitergeführt wurde. Alle Distanzen wurden dokumentiert und mit Punkten bewertet.
     
  • HBV 90 Jena:
    Pünktlich zum Jahresbeginn 2021 hat der Verein eine Geocaching-Challenge ins Leben gerufen und mit dieser mehr als 200 Menschen in Bewegung gebracht. An insgesamt 15 verschiedenen Stationen in und um Jena waren Logbücher versteckt, in denen ein Rätsel und eine Sportübung auf den Finder warteten. Zur Belohnung gab es jeweils einen Buchstaben, welche an der letzten Station zu einem Lösungssatz zusammengesetzt werden konnten. Mit einer Müllsammel-Aktion und weiteren Initiativen bewegte der HBV zahlreiche Mitglieder und konnte so eine starke Vereinsbindung herstellen.

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