TOKYO 2020: Zeitplan, Porträts und Ergebnisse der Thüringer Athleten

Klein aber fein stellt sich das Thüringer Team in der Deutschen Olympiamannschaft dar. Die Wertung „klein“ bezieht sich auf die exakte Statistik. Doch wie genau erstellt sich diese, wer zählt als Thüringer Athlet? Welche Kriterien ziehen die Grenze? So sind in der Nominierungsliste des DOSB für Tokyo2020 offiziell zehn Sportler zu finden, die aktuell für Thüringer Vereine starten. Doch dazu kommen wei­tere sechs Namen von Athleten, die völlig zu Recht Mitglied des Thüringer Teams sind – sozusagen „inoffiziell“.

Daher gehört zur Wahrheit, dass wir in der Auf­zählung auf Athleten verweisen, die nicht Mitglied in einem Thüringer Verein sind, wie die Basketballer Johannes Voigtmann und Lukas Wank. Beide haben ihre leistungssportliche Karriere an einem Sport­gymnasium in Thüringen begonnen, um sich danach im notwendigen Umfeld außerhalb unseres Freistaa­tes zu Spitzenathleten zu entwickeln. Dazu gehört auch der aus Saalfeld kommende Schwimmer David Thomasberger oder die Radsprinter Stefan Bötticher und Maximilian Dörnbach. Zählen könnte man auch die Schützin Doreen Veenekamp, sie trainiert täglich am Bundesstützpunkt in Suhl, war aber eben noch nie Mitglied in einem Thüringer Verein. Dagegen wird Bogenschützin Michelle Kroppen ganz klar in das offizielle Thüringer Team einsortiert – obwohl sie in Berlin lebt, dort am Bundesstützpunkt trainiert, aber eben am Sportgymnasium ihr Talent entwickeln konnte und für den SV GutsMuths Jena startet. Es ist schwierig eine klare Linie zu ziehen und ist dies in einer modernen Sportwelt auch gar nicht nötig.

Was zählt, ist ihr verbindendes Talent, ihr Ehrgeiz und ihr Feuer für den Leistungssport. Eindrucksvoll zeigt dies Radsportlerin Lisa Klein. Während sie 2016 noch als Ersatzfrau nach Rio de Janeiro fuhr, geht sie in Tokio durchaus mit Medaillenchancen an den Start. Nadine Messerschmidt ist ein hervorragendes Beispiel dafür, was man nach einem Wechsel der Sportart erreichen kann. Die ehemalige Biathletin fährt als Europameisterin im Sportschießen nach Japan. Für einige schließt sich in Tokio ein Kreis, für andere beginnt er. Für die 40-jährige Trixi Worrack ist das olympische Straßenrennen der Schlusspunkt ihrer erfolgreichen Karriere, für die als Ersatzfrau nominierte Pauline Grabosch ist Tokio eine Durch­gangsstation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Bei den Leichtathleten ist Sprinter Julian Reus verlässlicher Bestandteil der deutschen Staffel und er hat es zum dritten Mal geschafft, nominiert zu werden. Olympia-Premiere hingegen feiert Geher Jonathan Hilbert. Das erste und vorerst einzige Mal überhaupt sind die Karatekas im Programm. Umso mehr freut es uns, dass Noah Bitsch nach einem schwierigen und lang andauernden Qualifikations­prozess nominiert wurde. Auch die Teilnahme von Nils Dunkel für die deutsche Turn-Olympiamann­schaft ist fast schon historisch.

Klein aber fein - wir sind Fans von allen Athleten im Thüringer Team, offiziell oder inoffiziell, und wir drü­cken ihnen für die Wettbewerbe in Tokio die Daumen. 2021 - es werden besondere "stille" Olympsiche Spiele aufgrund der Corona-Krise sein. Dennoch freuen wir uns auf die Wettkämpfe! 

Dr. Bernd Neudert

Porträts Thüringer Team

Zeitplan Thüringer Starter (wird ständig aktualisiert)

Aktuelle Ergebnisse und Infos zum Team Deutschland

Jonathan Hilbert holt sensationell Silber

Lisa Klein ist Olympiasiegerin im Bahn-Vierer

Michelle Kroppen (SV GutsMuths Jena) gewinnt Bronze

Nadine Messerschmidt (FV SSZ Suhl) wird Fünfte

Nils Dunkel (MTV 1860 Erfurt) auf Patz acht

Maskottchen Miraitowa posiert mit den Olympischen Ringen. Der Name ist angelehnt an die japanischen Wörter "mirai“ (Zukunft) und „towa“ (Ewigkeit). Miraitowa hat Spezialkräfte und soll sich blitzschnell von Ort zu Ort teleportieren können. Foto: imago images/ZUMA Wire

Jubel nach Bronze: Michelle Kroppen vom SV GutsMuths Jena, Lisa Unruh und Charline Schwarz. Foto: imago images/ITAR-TASS

Toller Premieren-Auftritt unter den Olympischen Ringen als Fünfte: Nadine Messerschmidt in Tokio. Foto: imago images/Xinhua

Nils Dunkel vom MTV 1860 Erfurt turnte auf einen guten achten Platz im Mannschaftsfinale. Foto: imago images/Chai v.d. Laage

Noah Bitsch, Bushido Waltershausen, hat bei der Olympia-Premiere der Karateka acht Wochen nach einer schweren Knieverletzung die Medaillen als Fünfter knapp verpasst. Der 31-Jährige will nach der Saison seine Karriere beenden. Foto: imago images/Agencia EFE

Silber für Jonathan Hilbert über 50 km Gehen. Foto: imago images/Xinhua

Olympiasiegerin mit Weltrekord: Franziska Brauße, Lisa Klein aus Erfurt, Mieke Kröger und Lisa Brennauer. Foto: imago images/Sirotti

Toller Platz sechs für Julian Reus (TopTeam Thüringen) in der Staffel - beste Platzierung bei seinen dritten Olympischen Spielen zum Abschluss seiner Karriere. Foto: imago images/Beautiful Sports


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