Daher gehört zur Wahrheit, dass wir in der Aufzählung auf Athleten verweisen, die nicht Mitglied in einem Thüringer Verein sind, wie die Basketballer Johannes Voigtmann und Lukas Wank. Beide haben ihre leistungssportliche Karriere an einem Sportgymnasium in Thüringen begonnen, um sich danach im notwendigen Umfeld außerhalb unseres Freistaates zu Spitzenathleten zu entwickeln. Dazu gehört auch der aus Saalfeld kommende Schwimmer David Thomasberger oder die Radsprinter Stefan Bötticher und Maximilian Dörnbach. Zählen könnte man auch die Schützin Doreen Veenekamp, sie trainiert täglich am Bundesstützpunkt in Suhl, war aber eben noch nie Mitglied in einem Thüringer Verein. Dagegen wird Bogenschützin Michelle Kroppen ganz klar in das offizielle Thüringer Team einsortiert – obwohl sie in Berlin lebt, dort am Bundesstützpunkt trainiert, aber eben am Sportgymnasium ihr Talent entwickeln konnte und für den SV GutsMuths Jena startet. Es ist schwierig eine klare Linie zu ziehen und ist dies in einer modernen Sportwelt auch gar nicht nötig.
Was zählt, ist ihr verbindendes Talent, ihr Ehrgeiz und ihr Feuer für den Leistungssport. Eindrucksvoll zeigt dies Radsportlerin Lisa Klein. Während sie 2016 noch als Ersatzfrau nach Rio de Janeiro fuhr, geht sie in Tokio durchaus mit Medaillenchancen an den Start. Nadine Messerschmidt ist ein hervorragendes Beispiel dafür, was man nach einem Wechsel der Sportart erreichen kann. Die ehemalige Biathletin fährt als Europameisterin im Sportschießen nach Japan. Für einige schließt sich in Tokio ein Kreis, für andere beginnt er. Für die 40-jährige Trixi Worrack ist das olympische Straßenrennen der Schlusspunkt ihrer erfolgreichen Karriere, für die als Ersatzfrau nominierte Pauline Grabosch ist Tokio eine Durchgangsstation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Bei den Leichtathleten ist Sprinter Julian Reus verlässlicher Bestandteil der deutschen Staffel und er hat es zum dritten Mal geschafft, nominiert zu werden. Olympia-Premiere hingegen feiert Geher Jonathan Hilbert. Das erste und vorerst einzige Mal überhaupt sind die Karatekas im Programm. Umso mehr freut es uns, dass Noah Bitsch nach einem schwierigen und lang andauernden Qualifikationsprozess nominiert wurde. Auch die Teilnahme von Nils Dunkel für die deutsche Turn-Olympiamannschaft ist fast schon historisch.
Klein aber fein - wir sind Fans von allen Athleten im Thüringer Team, offiziell oder inoffiziell, und wir drücken ihnen für die Wettbewerbe in Tokio die Daumen. 2021 - es werden besondere "stille" Olympsiche Spiele aufgrund der Corona-Krise sein. Dennoch freuen wir uns auf die Wettkämpfe!
Dr. Bernd Neudert
Zeitplan Thüringer Starter (wird ständig aktualisiert)
Aktuelle Ergebnisse und Infos zum Team Deutschland
Jonathan Hilbert holt sensationell Silber
Lisa Klein ist Olympiasiegerin im Bahn-Vierer
Michelle Kroppen (SV GutsMuths Jena) gewinnt Bronze