Tokyo 2020: Nadine Messerschmidt wird glänzende Fünfte im Skeet

Nadine Messerschmidt vom FV SSZ Suhl hat bei ihrer ersten Olympia-Teilnahme den hervorragenden fünften Platz belegt. Im Finale traf die 27-jährige Sportsoldatin 26 von 30 Scheiben und verfehlte eine bessere Platzierung in dem hochkarätig besetzten Teilnehmerfeld nur knapp. „Ich bin tierisch glücklich!“, so Messerschmidt.

Die ersten Zwei der WM 2019 von Lonato inklusive der Tokio-Olympiasiegerin Bacosi (ITA) waren im Finale Konkurrentinnen, zudem noch eine US-Amerikanerin, eine Thailänderin und eine Russin. Messerschmidt war als Fünfte in das Finale eingezogen und startete stark in den Wettkampf. Die ersten zwei Doubletten waren kein Problem, auch die nächsten fünf Scheiben ließ sie zerplatzen. Die zehnte Scheibe verfehlte sie und lag damit treffergleich mit zwei weiteren Schützinnen auf Rang drei.

Die Scheiben 13 und 14 sollten dann Schicksal spielen: Messerschmidt verfehlte beide, rutschte ab und musste gar um den Verbleib im Wettkampf zittern. Mit sechs abschließenden Treffern rettete sie sich, die gleichaufliegende Russin schied aus, da sie als Sechste in das Finale eingezogen war. Alles war wieder möglich, denn die Abstände waren gering. So gering, dass ein weiterer Fehler bereits das Aus bedeuten konnte. Und der passierte Messerschmidt bei Scheibe 24 – mit nur einem Treffer Rückstand beendete sie das olympische Finale. „Im Finale war nicht viel mehr drin, die anderen waren zu stark, ich hätte deutlich eine Schippe drauflegen müssen und ich weiß nicht, ob ich dazu in der Lage gewesen wäre. Ich hätte einen perfekten Wettkampf abliefern müssen, die anderen waren einfach besser. Ich bin richtig stolz und glücklich mit 120 und der besten Schießleistung in diesem Jahr.“

Ich bin richtig stolz und glücklich mit 120 und der besten Schießleistung in diesem Jahr!

Nadine Messerschmidt zu ihrem Abschneiden

Bundestrainer Axel Krämer freute sich zu seinem 64. Geburtstag über das Geschenk seiner Athletin: „Es war eine Wahnsinnsleistung von Nadine. Sie ist über sich hinausgewachsen, gerade wenn man bedenkt, was bei einer ersten Olympia-Teilnahme alles auf eine Athletin einströmt. Besonders die schwierigen und anspruchsvollen Bedingungen, die starken Gegnerinnen und Jahresbestleistung bei den Olympischen Spielen – das ist einmalig. Jetzt gehört sie zu dieser Liga, und das spürt sie auch. Ich glaube, dass sie für sich persönlich einen Sprung nach vorne gemacht hat und wir weitere tolle Ergebnisse erwarten können.“

Die Qualifikation hatte Messerschmidt mit größter Konstanz abgewickelt: 5x24 Treffer, gleichbedeutend mit 120 Scheiben, neue persönliche Jahresbestleistung und Platz vier mit zwei weiteren Starterinnen. Auch wenn sie ihr nach Tag eins geäußertes Ziel, eine „Volle“ zu schießen nicht erreichte: ein sensationelles Ergebnis bei der Olympia-Premiere. „Es war ein schwieriger Vorkampf, es wurde wahnsinnig stark geschossen“, so Messerschmidt. Im Anschluss erfolgte das Shoot-off für die Reihenfolge im Finale, sodass sie als Nummer fünf festgelegt wurde.

DSB-Sportdirektor Heiner Gabelmann bilanzierte: „Das war ein guter Auftritt von Nadine. Sie hat die Disziplin würdig vertreten, maximal wäre ein dritter Platz möglich gewesen. Wir sind sehr zufrieden, zumal sie ihre persönliche Jahresbestleistung aufgestellt hat.“

Quelle: www.dsb.de

Toller Premieren-Auftritt unter den Olympischen Ringen: Nadine Messerschmidt in Tokio. Foto: imago images/Xinhua


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