Insgesamt beteiligen sich 200 Thüringer Vereine mit 350 sportartenübergreifenden Angeboten bei den Ferienkursen - von Tanzen, Basketball bis zum Taekwondo. Ein wichtiger, lebensrettender, Bereich sind in diesem Rahmen Schwimmkurse. Der Thüringer Lehrplan sieht Schwimmunterricht in der 3. Klasse vor, in den letzten beiden Jahren konnte dieser Unterricht nur teilweise stattfinden - weshalb viele Kinder aus zwei Jahrgängen Nichtschwimmer blieben. Rund 30.000 Stunden Schwimmunterricht sind ersatzlos ausfallen.
„Umso mehr freut es uns, dass rund 50 Sportvereine thüringenweit die Initiative nutzen, um 950 Kindern innerhalb der Sommerferien zu ermöglichen, das Schwimmen zu erlernen. Die Schwimmfähigkeit kann in Notsituationen lebensrettend sein“, bedankte sich LSB-Hauptgeschäftsführer Thomas Zirkel beim Auftakt der Ferienschwimmkurse im Greizer Hallenbad stellvertretend bei allen Beteiligten für ihr Engagement. „Die Kooperation ist eine Chance für alle Beteiligten, Kinder und Jugendliche können in den Ferien Sporttreiben, Vereine können ihre Angebot bewerben und neue Mitglieder gewinnen, die Schulen können die Betreuung in den Ferien aufwerten.“
Im Landkreis Greiz finden insgesamt elf Ferienschwimmkurse statt, 300 Kinder sind angemeldet. Ein Kurs umfasst 20 Stunden, aufgeteilt auf fünf Tage. Veranstalter ist der 1. Schwimmklub Greiz 1924. Alle Kurse sind eingebunden in eine gemeinsame Aktion von Thüringer Schwimmverband, dem Förderverein des Thüringer Schwimmsports, der Wasserwacht des DRK Landesverbandes und der DLRG. Ziel ist es, allen teilnehmenden Kindern das Ablegen des Seepferdchens zu ermöglichen oder die Bedingungen des Schwimmabzeichens in Bronze zu schaffen.
Im Pressegespräch erklärte Dr. Julia Heesen, Staatssekretärin im Ministerium für Bildung, Jugend und Sport: „Das Programm, das die Schulen und die vielen Partnerinnen und Partner in diesen Sommerferien auf die Beine gestellt haben, sucht seinesgleichen. Thüringen kleckert hier nicht mit ein paar wenigen Kursen, sondern klotzt, damit Kinder, die wahrlich viele Entbehrungen auf sich nehmen mussten, in den Ferien etwas davon nachholen können. Und was liegt da näher als Bewegung im Wasser, schwimmen lernen und Spaß mit Gleichaltrigen. Mit den Sommerferienkursen zeigen wir auch, dass Bildung mehr ist, als Unterricht, Unterrichtsstoff oder Prüfungen. Es geht um Gemeinschaft, Beziehungsgestaltung, Motivation. Das kann man auch in den Ferien erreichen, und gleichzeitig tolle Ferienerlebnisse an den Schulen haben.“
Das Ministerium fördert diese Vereine und ihre Übungsleitenden mit einem Honorar. Aktuell stellt die Umsetzung Schulen und Vereine vor viel Bürokratie. Ziel von Ministerium und LSB ist es daher, den Prozess zu vereinfachen und die Ferienkurse auch in den nächsten Sommerferien anzugehen.