"Das Programm ist unabdingbar, um Schülern im Grundschulalter eine sportmotorische Entwicklungsempfehlung geben zu können und ihnen damit die Chance auf ein bewegungsintensives gesundes Aufwachsen zu ermöglichen“, bedankte sich LSB-Hauptgeschäftsführer Thomas Zirkel im Rahmen einer Ergebniskonferenz bei den beteiligten Partnern, u.a. dem Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Vertretern gesetzlicher Krankenkassen, für die gemeinsame Durchführung.
Dr. Florian Bähr, von der Friedrich-Schiller-Universität Jena und verantwortlich für die wissenschaftliche Betreuung des Programms, präsentierte ermutigende als auch bedenkliche Ergebnisse. So erhielt jedes einzelne Kind ein individuelles Fähigkeiten-Profil auf dem die sportliche Leistungsfähigkeit ablesbar ist. Es zeigte sich, dass 30 Prozent der Kinder übergewichtig sind und dass mehr als 60 Prozent der Kinder, die förderbedürftig sind, keine Sportangebote der Schule oder einem Sportverein nutzen.
„Diese Zahlen darf man keinesfalls akzeptieren“, erklärte Thomas Zirkel. Die Programm-Partner streben nun eine Etablierung der Bewegungs-Checks an allen Thüringer Grundschulen an, um jedes Kind individuell nach seinen eigenen Fähigkeiten zu fördern. Ab 2023 plant das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport eine thüringenweite Verstetigung des Programms für die 3. Klassen. Zudem soll der bisherige Fokus der präventiven Gesundheitsförderung von Kindern weiter ausgebaut und auf die Vermittlung sportlich begabter Kinder erweitert werden. Petra Eckoldt, Referentin beim Sportministerium, ergänzt: „Das Programm will jedem Kind entsprechend seiner Fähigkeiten ein sportliches Angebot unterbreiten – Talenten sowie Kindern mit Defiziten.“ Neu ist auch, dass Unterstützerteams der Kreis- und Stadtsportbünde aufgebaut werden, um Schulen bei der Durchführung der Bewegungs-Checks und beim Aufbau neuer Sportangebote in Kooperation mit den Sportvereinen zu unterstützen.
Angesetzt war das Programm 2017 als zweijähriges Pilotprojekt, finanziert im Rahmen der Landesrahmenvereinbarung der Krankenkassen in Thüringen. Doch auch nach Ablauf der Vereinbarung mit der Landesrahmenvereinbarung, hielten die Partner daran fest. Für das Jahr 2021 wurde eine entsprechende Vereinbarung zur Förderung zwischen Sportministerium und dem LSB als durchführende Einrichtung sowie der Universität Jena zur Übernahme der wissenschaftlichen Begleitung und Auswertung abgeschlossen.