Foerder, Klein, Hilbert und Rennrodel-Doppel Eggert/Benecken sind Thüringer Sportler des Jahres 2021

Jubiläum bei der Thüringer Sportlerwahl. Zur 30. Umfrage des Landessportbundes, der Stiftung Thüringer Sporthilfe und des Thüringer Sportjournalistenclubs haben über 6.000 Sportfans, die Sportgremien und Sportjournalisten abgestimmt. Das waren weniger als bei der letzten Sportlerwahl vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019 mit dem Rekordergebnis von 9.725 Stimmen. Bei den Siegern gibt es neue Gesichter. Erstmals Sportlerin des Jahres wurde Radfahrerin Lisa Klein. Auch Geher Jonathan Hilbert holte zum ersten Mal den Titel als Sportler des Jahres. Bei den Mannschaften triumphierte das Rennrodel-Doppel Toni Eggert und Sascha Benecken. Als Behindertensportler des Jahres setzte sich Leichtathletin Isabelle Foerder durch. Noch offen ist, wann und in welchem würdigen Rahmen die Sieger geehrt werden. Der für den 30. April 2022 geplante Ball des Thüringer Sports wird nicht in der bewährten Form stattfinden

„Es ärgert uns, dass wir den Ball des Thüringer Sports 2022 ein drittes Mal in Folge pandemiebedingt nicht durchführen können, aber solch eine große Veranstaltung mit 1.000 Gästen in der Messe Erfurt mit der notwendigen Langfristigkeit zu planen, ist aktuell mit den Pandemiebedingungen nicht möglich. Wir werden dennoch einen würdigen Rahmen zur Übergabe der Pokale in einem kleineren Ambiente finden“, verspricht LSB-Hauptgeschäftsführer Thomas Zirkel.

„Auch wenn wir den bisherigen Rekord der Sportlerumfrage mit rund 9.700 Stimmen aus Vor-Corona-Zeiten verpasst haben, sehe ich das Ergebnis von diesmal über 6.000 Stimmen angesichts der Corona-Einschränkungen als akzeptabel an“, so Zirkel. So bewegten sich die Zahl der Online-Abstimmungen der Sportfans sowie die Stimmabgaben der Sportjournalisten und Sportgremien (Präsidien und Vorstände der Sportfachverbände sowie Kreis- und Stadtsportbünde) auf dem Niveau vergangener Sportlerumfragen. Deutliche Einbußen gab es dagegen bei der Abgabe der gedruckten Stimmzettel, da diese durch ausfallende Veranstaltungen im November und Dezember aufgrund der Corona-Pandemie deutlich seltener die Thüringer Sportfans erreichen konnten. Zudem wählte die Jury im Oktober dieses Mal coronabedingt nur sechs statt wie bisher acht Sportler pro Kategorie auf die Kandidatenliste.

"Nachdem im vergangenen Jahr die Wahl der Thüringer Sportler des Jahres pandemiebedingt abgesagt werden musste, ist es überaus erfreulich, dass in diesem Jahr wieder würdige Titelträger gekürt werden. Diese haben sich durch einmalige und herausragende Spitzenleistungen beim größten Sportevent der Welt, den Olympischen und Paralympischen Sommerspielen in Tokyo, oder durch Siege bei Weltmeisterschaften ausgezeichnet“, so der 1. Vorsitzende der Stiftung Thüringer Sporthilfe, David Möller.

Radsportlerin Lisa Klein erstmals Siegerin

Mit dem Titel „Thüringer Sportlerin des Jahres“ endet ein äußerst erfolgreiches Jahr für Lisa Klein. Neben dem sensationellen Olympiasieg im Bahnrad-Vierer mit Weltrekordzeit wurde die Radfahrerin auch Weltmeisterin mit der Mixed-Staffel auf der Straße. Für die 25-Jährige ist es nach mehrfachen Nominierungen als Kandidatin der Sportlerwahl der erstmalige Gewinn des Kristallpokals. Auf den zweiten Platz – bei der letzten Umfrage noch von Lisa Klein belegt – kam dieses Mal Rennrodel-Weltmeisterin Julia Taubitz. Die in Oberhof lebende und trainierende Taubitz wurde erstmals für die Wahl der Thüringer Sportlerin des Jahres nominiert und landete vor Bahnrad-Sprinterin Pauline Grabosch, die 2021 im Teamsprint mit Weltrekord Weltmeisterin wurde. Grabosch verwies dabei hauchdünn um nur 0,1 Prozent Rennrodlerin Dajana Eitberger auf Platz vier.

Der Kristallpokal für den Sportler des Jahres geht erstmals an Geher Jonathan Hilbert. Der Olympia-Silbermedaillengewinner holte mit 33,4 Prozent die meisten Stimmen. Zweiter wurde Skeleton-Weltmeister Christopher Grotheer. Platz drei ging an den in Thüringen ausgebildeten Tony Martin, der mit dem Weltmeistertitel im Zeitfahr-Mixed-Team seine erfolgreiche Radsport-Karriere beendet hat.

Den Titel der Mannschaft des Jahres holte sich wie im Jahr 2017 das Rennrodel-Doppel Toni Eggert und Sascha Benecken. Die Doppelsitzer wurden 2021 Weltmeister, Vize-Weltmeister mit der Teamstaffel und Dritte im WM-Sprint. Sie setzten sich vor den erfolgreichen Rollstuhl-Basketballern der RSB Thuringia Bulls durch, die sich 2021 erneut den Deutschen Meistertitel sichern konnten. Auf Rang drei kam das Bobteam Hans-Peter Hannighofer, welches überraschend WM-Bronze im Zweierbob gewann.

Isabelle Foerder nach langer Pause wieder Behindertensportler des Jahres

Nach 15 Jahren Pause und zum fünften Mal insgesamt ist Isabelle Foerder wieder Behindertensportlerin des Jahres. Erstmals wurde die 42-Jährige, die sich sensationell noch für die Paralympics qualifiziert hatte und im 100-Meter-Sprint den vierten Platz belegte, dabei im Rahmen der Thüringer Sportlerwahl ebenfalls von den Sportfans, Sportgremien und Sportjournalisten gewählt. Die Ehrung des Behindertensportlers hatten LSB, Stiftung Thüringer Sporthilfe und der Sportjournalistenclub bei der letzten Umfrage im Jahr 2019 mit inklusiven Gedanken in die öffentliche Wahl integriert. Zweiter wurde Rollstuhlfechter Julius Haupt vom PSV Weimar vor Para-Karateka Sven Baum.

Umfrageergebnis Sportler des Jahres 2021:

Kategorie Sportlerin

  1. Lisa Klein (RSC Turbine Erfurt, Radsport) 33,6 %
  2. Julia Taubitz (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal, Rennrodeln) 23,1 %
  3. Pauline Grabosch (RSC Turbine Erfurt, Radsport) 13,3 %
  4. Dajana Eitberger (RC Ilmenau, Rennrodeln) 13,2 %
  5. Michelle Kroppen (SV GutsMuths Jena, Bogenschießen) 9,0 %
  6. Nadine Messerschmidt (FV SSZ Suhl, Sportschießen) 7,8 %

Kategorie Sportler                                       

  1. Jonathan Hilbert (LG Ohra-Energie, Leichtathletik) 35,2 %
  2. Christopher Grotheer (BRC Thüringen, Skeleton) 18,7 %
  3. Tony Martin (RSC Turbine Erfurt, Radsport) 18,0 %
  4. Nils Dunkel (MTV 1860 Erfurt, Turnen) 12,6 %
  5. Max Langenhan (BRC 05 Friedrichroda, Rennrodeln) 9,9 %
  6. Noah Bitsch (Bushido Karate Waltershausen, Karate) 5,6 %

Kategorie Mannschaft

  1. Toni Eggert/ Sascha Benecken (RC Ilsenburg/ RT Suhl, Rennrodeln) 31,9 %
  2. RSB Thuringia Bulls (Rollstuhlbasketball) 27,0 %
  3. Bobteam Hans-Peter Hannighofer (BRC Thüringen) 13,5 %
  4. Bobteam Mariama Jamanka (BRC Thüringen) 11,8 %
  5. VfB Suhl LOTTO Thüringen (Volleyball) 9,3 %
  6. FC Carl Zeiss Jena (Frauenfußball) 6,4 %

Kategorie Behindertensportler 

  1. Isabelle Foerder (HSC Erfurt, Leichtathletik) 24,2 %
  2. Julius Haupt (PSV Weimar, Rollstuhlfechten) 19,0 %
  3. Sven Baum (Bushido Karate Waltershausen, Para-Karate) 15,9 %
  4. Laurenz Fehling (TTV Hydro Nordhausen, Tischtennis) 15,1 %
  5. Stephanie Beyer (Gehörlosen-Sportclub „Erfordia 1916“ Erfurt, Para-Radsport) 15,0 %
  6. Daniel Scheil (HSC Erfurt, Leichtathletik) 10,8 %

Das Rennrodel-Doppel Toni Eggert und Sascha Benecken wurden zum zweiten Mal Thüringer Sportler des Jahres. Foto: BSD


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