Thüringer Olympiastarter in Oberhof empfangen - LSB setzt auf verlässliche Förderung durch Landesregierung

Die Landesregierung, der Landessportbund und die Stiftung Thüringer Sporthilfe ehrten am 23. Februar in der  Lotto-Thüringen-Eisarena der Rennrodelbahn in Oberhof gemeinsam 13 der 17 Thüringer Olympiastartenden sowie Trainer und Betreuende. Nur Skeleton-Olympiasieger Christopher Grotheer, Skispringerin Juliane Seyfarth, Rennrodler Toni Eggert und Biathlet David Zobel fehlten.

Nach zweieinhalb Wochen in Peking freute sich das Thüringer Team auf die Heimat. Entsprechend ausgelassen war die Stimmung, mit einem Glas Sekt wurde auf die Erfolge angestoßen, dazu gab es Thüringer Spezialitäten. Serviert wurden Wildterrine, Bratwurst, Brätel, Forelle und eine Torte im olympischen Design.

Ministerpräsident Bodo Ramelow bedankte sich bei den Thüringer Athleten: „Wir verneigen uns vor Ihnen für die unglaubliche Leistung und sind beeindruckt von der Freude, die Sie in Peking ausgestrahlt haben – trotz der schwierigen Umstände.“

Nach dem Gewinn von vier Gold-, drei Silber- und einer Bronzemedaille fällt auch das Fazit des Landessportbundes  positiv aus. „Das ist ein sehr gutes Ergebnis, welches auch auf dem Wirken der drei verantwortlichen Sportfachverbände, dem Thüringer Skiverband, dem Thüringer Schlitten- und Bobsportverband sowie dem Thüringer Eis- und Rollsportverband basiert“, bilanziert der Geschäftsführer Leistungssport des LSB und zugleich Leiter des Olympiastützpunktes Thüringen, Dr. Bernd Neudert. Neudert verwies zudem auf den „erfreulichen Mix aus erfahrenen und jungen Athleten". Zugleich galt sein Dank den „Menschen im Hintergrund – Ärzten, Physiotherapeuten und Technikern“.  Acht Sportlerinnen und Sportler erlebten ihre olympische Premiere in China, mit Biathletin Vanessa Voigt und Skilangläuferin Katherine Sauerbrey gewannen zwei von ihnen Medaillen. 

Talententwicklung im Fokus - mit Unterstützung durch das Land

Bernd Neudert sieht dennoch Nachholbedarf und verweist auf den Fokus der künftigen Talententwicklung verbunden mit verlässlicher Förderung seitens der Landesregierung: „Frühere Zahlen von bis zu 28 Nominierten und 20 gewonnenen Medaillen wie 2002 oder 2006 erreichen wir aktuell nicht mehr. Wir müssen heute die Weichen richtig stellen, um in Zukunft vielleicht noch etwas erfolgreicher zu werden.“ Ein zentraler Baustein ist die optimale und individuelle Sichtung und Förderung von Talenten. „Die konzeptionelle Ausrichtung der Sportgymnasien als enges Verbundsystem zwischen Schule, Internat und Sport, die bestmögliche Qualifikation der Trainerinnen und Trainer sowie die Verbesserung von dualer Ausbildung neben dem Leistungssport“, benennt Neudert daher als bedeutsame Schwerpunkte.

Ein erster Schritt auf diesem Weg wird die Erweiterung des Programms „Bewegte Kinder = gesündere Kinder“ um den Aspekt  der Talentfindung sein. „Diese Chance vor Ort in den Schulen präsent zu sein und zugleich sportlich begabte Kinder zu sichten, ist immens nützlich“, freut sich Neudert auf den Start sogenannter „Talentiaden“ ab Juni 2022. Zu den Talentiaden werden gezielt sportliche Talente aus den jeweiligen Regionen eingeladen und absolvieren dort Stationen und Parcours.

Neustartbonus für Vereine

Zugleich appelierte LSB-Präsident Prof. Dr. Stefan Hügel an die Politik: „Wir begrüßen die Aussagen des Sportministers Helmut Holter, der die gezielte Talentfindung als wichtigen Erfolgsfaktor benannt hat und setzen vor diesem Hintergrund auf eine langfristige Sicherstellung und Finanzierung des Programms über das Jahr 2022 himaus.“ Dazu kommt die Hoffnung, dass der kürzlich vom Landtag beschlossene sogenannte „Neustartbonus“ in Höhe von 2 Millionen Euro für die Thüringer Sportvereine tatsächlich kommt, damit „Vereine weiterhin ihrer Aufgabe für die soziale und sportliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen nachkommen können“. Zugleich hofft Hügel auf eine schnelle und möglichst unbürokratische Abwicklung, um in den kommenden Wochen parallel mit den angekündigten Lockerungsschritten wieder vollständig durchstarten zu können.

Für die Athleten geht der Blick derweil längst voraus auf das WM-Jahr 2023 im Biathlon und Rennrodeln in Oberhof. Mit dem Erfolg von Peking sind sie dafür bestens gerüstet.

Olympisches Edelmetall für Thüringen: Johannes Ludwig, Mariama Jamanka, Katherine Sauerbrey, Victoria Carl, Vanessa Voigt und Sascha Benecken.

Das Thüringer Olympiateam: Mariama Jamanka, Erec Bruckert, Antonia Fräbel, Eric Lesser, Max Langenhan, Julia Taubitz, Victoria Carl, Sascha Benecken, Johannes Ludwig, Patrick Beckert, Pauline Hessler, Vanessa Voigt und Katherine Sauerbrey beim Empfang in Oberhof. Fotos: Karina Heßland


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