DLRG Statistik 2021: mindestens 299 Menschen in Deutschland ertrunken

Im vergangenen Jahr sind in Deutschland mindestens 299 Menschen ertrunken. Das sind 79 Todesfälle im Wasser weniger als noch im Jahr davor, gab die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) bekannt. Leider sind auch in Thüringen wieder zwei Personen ertrunken.

„In der Statistik nicht enthalten sind die Opfer der Hochwasser-Katastrophe im vergangenen Jahr“, so die Präsidentin der DLRG, Ute Vogt. Viele der mehr als 180 Menschen, die Mitte Juli in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ums Leben kamen, seien zwar wahrscheinlich ertrunken, für die DLRG ließe sich das jedoch nicht genau beziffern. Dieses seltene Ereignis herausgenommen ertranken im Vorjahr rund 20 Prozent weniger Menschen als 2020.

255 der erfassten tödlichen Unglücke – das sind rund 85 Prozent – ereigneten sich 2021 in Binnengewässern. Mit 131 Todesfällen waren in Seen und Teichen die meisten Opfer zu beklagen (2020: 175). In Flüssen verloren 95 (130) Menschen ihr Leben, in Bächen und Gräben 13 (16) sowie in Kanälen 16 (14). Vogt: „Das größte Risiko zu ertrinken, besteht weiterhin in Seen und Flüssen. Nur verhältnismäßig wenige Gewässer werden von Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmern bewacht – und wenn, dann auch nur eingeschränkt.“ Während in den Bädern meist hauptberufliches Personal für Sicherheit sorgt, sind es an der Küste von Anfang Mai bis Ende September tausende Freiwillige, allein rund 5.000 ehrenamtliche Rettungsschwimmer an 80 Stationen der DLRG zwischen Borkum und Usedom. Tödliche Unfälle ereignen sich hier mehrheitlich abseits der bewachten Strände oder außerhalb der Dienstzeiten der Lebensretter.

Auffällig im Vergleich nach Altersgruppen: 57 Prozent der Opfer mit bekanntem Alter waren älter als 50 Jahre. Kinder sind vergleichsweise wenige unter den Opfern. Es ertranken 17 Jungen- und Mädchen zwischen null und zehn Jahren, sechs weniger als im Jahr davor. Unter den elf- bis 20-Jährigen gab es jedoch einen Anstieg von 26 auf 30 Todesfälle. „In diesem Zusammenhang betrachten wir mit großer Sorge, dass heute immer weniger Kinder sicher schwimmen können“, sagte die Chefin der DLRG, die deshalb langfristig mehr Heranwachsende unter den Opfern befürchtet. Jedes Kind muss das bis zum Ende der Grundschule sicher beherrschen können.“

Dafür brauche es in der ganzen Republik mehr Schwimmbäder und mehr ausgebildetes Personal an den Schulen. Zudem müssten die Anstrengungen fortgeführt werden, den Rückstand aufzuholen, der während der Corona-Pandemie entstanden ist. Nach ihrer Ausbildungskampagne mit bundesweit mehr als 2.000 zusätzlichen Schwimmkursen im vergangenen Jahr werde die DLRG auch 2022 ab Mai wieder so viele Extra-Kurse wie möglich anbieten.

Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Landesverband Thüringen e.V.

Quelle: dlrg

Die DLRG im Einsatz in Borkum. Foto: Jürgen Graf/ DLRG Eisenach


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