LSB unterschreitet Marke von 350.000 Thüringer Mitgliedern in Sportvereinen

Die Bestandserhebung für das Jahr 2022 hat erneut einen Mitgliederverlust ergeben. Dieser ist mit 2.217 Mitgliedschaften weniger im Vergleich zum Vorjahr aber wesentlich niedriger ausgefallen, als im ersten Jahr der Corona-Pandemie, in dem der Thüringer Sport 15.268 Mitglieder verloren hatte. Aktuell vereinen 3.286 Sportvereine im Landessportbund Thüringen nun 347.913 Mitglieder. Der Bevölkerungsanteil liegt wie im Vorjahr unverändert bei 16,5 Prozent.

Die aktuelle Mitgliederbestandserhebung zeigt, dass die Auswirkungen des zweiten Jahrs der Corona-Pandemie weiterhin rückläufig sind. Neben dem Verlust von 2.217 Mitgliedern hat sich auch die Zahl der Thüringer Sportvereine um 56 verringert. Dies liegt an Auflösungen und Austritten, insbesondere durch Auswirkungen der Pandemie. Auffällig ist, dass der Rückgang besonders weibliche Mitglieder betrifft (- 2.380), während im Gegensatz dazu der Anteil der männlichen Mitglieder minimal gestiegen ist (163 mehr).

Fußball mit größtem Gewinn, Turnen mit größtem Verlust

Der Fußball steht mit 98.037 Mitgliedern in 1.021 Vereinen weiterhin an der Spitze der angebotenen Sportarten im Freistaat und hat sogar den zweitgrößten Mitgliederzuwachs (1.379) zu verzeichnen. Das größte Plus gibt es im Bergsport und Klettern in den Sektionen des Deutschen Alpenvereins. Begünstigend durch den Beitritt der DAV-Sektion Erfurt-Alpin mit 1.858 Mitgliedern in den Landessportbund Thüringen fiel der Mitgliederzuwachs (1.948) in dieser Sportart besonders deutlich aus. Auch im Basketball (502), Volleyball (315), Skisport (234) sowie im Reit- und Fahrsport (220) wurden Zuwächse registriert. Im Gegensatz dazu gab es deutlichere Mitgliederrückgänge im Turnen und der Gymnastik (- 3.317), Behinderten- und Rehabilitationssport (- 673), Kegeln (- 609), Tanzsport (- 596) und Tischtennis (- 347).

In Suhl (22,7) und Jena (22,4) sowie im Eichsfeld (21,6) sind prozentual zur jeweiligen Bevölkerung die meisten Mitglieder in Sportvereinen organisiert. Damit behaupten die beiden Städte und der Landkreis Eichsfeld ihren deutlichen Vorsprung des Organisationsgrades zum Landesdurchschnitt (16,5).

Die Mitgliederzahlen im Kinder- und Jugendbereich der bis 18-Jährigen (101.822) blieben im Vergleich zum Vorjahr konstant. Bei den 19- bis 26-Jährigen (1.517) und über 70-Jährigen (612) stiegen die Mitgliederzahlen sogar. Verluste gibt es hingegen in den Altersbereichen zwischen 27 und 70 Jahren zu verzeichnen (- 4.291). Auch bei den 5- bis 14-Jährigen sank der sogenannte Organisationsgrad, also der Anteil an Mitgliedern im Sportverein im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung, erneut um 0,6 Prozent.

„Der deutliche Rückgang aus dem Vorjahr konnte zwar vorsichtig gestoppt werden, dennoch gibt es noch keine Trendwende hin zum Positiven. Die Gewinnung von interessierten Kindern und Jugendlichen ist für den Thüringer Sport das zentrale Thema sowohl im Breitensport, aber auch im Rahmen der Talentfindung im Leistungssportbereich“, erklärt Hauptgeschäftsführer Thomas Zirkel.

106 Mitglieder im Vereinsdurchschnitt

Der Landessportbund Thüringen ist geprägt von Klein- und Kleinstvereinen. Rund 70 Prozent der Vereine betreuen weniger als 100 Mitglieder. Die durchschnittliche Mitgliederanzahl pro Verein beträgt 106. Auch die Zahl der Thüringer Sportvereine mit mehr als 1.000 Mitgliedern hat sich auf nur noch 18 verringert, wobei die drei größten Thüringer Sportvereine aus Jena kommen. Der Fußballclub Carl Zeiss Jena (4.024) konnte seine Spitzenposition gegenüber dem Universitätssportverein Jena (3.279) ausbauen. Beide hatten wie auch der Deutsche Alpenverein Sektion Jena (1.866) Zuwächse zu verzeichnen.

Zur Übersicht

Foto: AdobeStock


Unsere Partner