Konferenz Frauen und Gleichstellung diskutiert mediale Darstellung von Athletinnen

127.725 Frauen und Mädchen sind aktuell Mitglied im Thüringer Sport – als Sportlerin, als Übungsleiterin oder ehrenamtlich engagiert im Vorstand. Die jährliche Konferenz „Frauen und Gleichstellung“ berät über deren Gleichstellung, so auch am 21. Mai in Erfurt. Eingeladen waren Vertreter*innen der Kreis- und Stadtsportbünde, Sportfachverbände und Anschlussorganisationen. Grußworte übermittelten Kati Nimz, Vizepräsidentin LSB Thüringen und Ina Wäßerling, Stellvertretende Vorsitzende Landesfrauenrat Thüringen.

Als Vorsitzende der Konferenz wurde Michaela Tielsch (DLRG Weimar) wiedergewählt. Steven Koch (Thüringer Ju-Jutsu Verband), der sich 12 Jahre in der Konferenz und im Beirat „Frauen und Gleichstellung im Sport“ sehr intensiv engagierte, erhielt ein großes Dankeschön für sein Wirken.

Das Hauptthema der diesjährigen Konferenz war die geschlechtergerechte Darstellung in den (Sport) Medien. Nach einem Vortrag von Sabrina Huber, Referentin Geschlechtergleichstellung beim DOSB, zugeschaltet per Webkonferenz, begann der Austausch.

Nach Aussage von Sabrina Huber bekommen Athletinnen (mit Ausnahme von Großveranstaltungen wie Olympische und Paralympische Spiele) in der Sportberichterstattung durchschnittlich nur zehn Prozent der medialen Aufmerksamkeit. Diese Benachteiligung hat Folgen: denn mit der geringeren Wertschätzung der Athletinnen und ihrer Leistungen in der Öffentlichkeit sind geringere Einnahmen durch Sponsoring und Werbung verbunden. Nicht zuletzt mangelt es an weiblichen Vorbildern für junge Frauen und Mädchen im Sport. So geben 42 Prozent der Jungen im Alter von sechs bis 13 Jahren an, ein Vorbild aus dem Sport zu haben, bei Mädchen sind es lediglich vier Prozent.

Problematisch ist auch die Darstellung von Sportlerinnen auf Fotos. Abbildungen beinhalten oftmals passive Posen oder eine Portraitaufnahme und sind nicht selten auch sexistisch oder entsprechen Geschlechterklischees und Rollenstereotypen.

Die Teilnehmenden der Konferenz diskutierten, was konkret sie in ihren Funktionen im Verband oder Kreis- und Stadtsportbünden tun können. Ein Anfang ist die kritische Beleuchtung der eigenen Kanäle und die Benennung von Ansprechpartner*innen für Medien, um Recherchen zu erleichtern und so die Chance für eine ausgewogenere Berichterstattung wahrzunehmen.

Steven Koch, Michaela Tielsch und Kati Nimz bei der Konferenz 2022 in Erfurt. Foto: LSB


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